Nils erklärt: Was ist Schwarz-weiß?

Ist das zu glauben? Opa Nörgel hat mir erzählt, dass er beim Fußball-Endspiel 1966 – Deutschland gegen England – erst viel später erkannt hat, dass die Engländer in roten Trikots gespielt haben. Denn im Fernsehen hat Opa das Spiel damals nur in Schwarz-weiß verfolgt. Die Deutschen waren gut zu erkennen, die spielen oft in weißen Trikots und schwarzen Hosen – die sehen in Farbe auch nicht anders aus –, die Engländer spielten aber in Rot, was Opa damals im TV als helles Grau gesehen hat. Kaum vorstellbar, dass früher das Fernsehen, aber auch Kinofilme nur in Schwarz-weiß zu sehen waren. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gab es vereinzelte Farbfilme, etwa Disneys Zeichentrickfilm „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (1937). Die Technik – also beim Filmmaterial, aber auch bei den Fernsehgeräten und der Übertragungstechnik – musste erst einmal so entwickelt werden, damit sie auch gut, günstig und schnell anwendbar war. Bis das alles geklappt hat, mussten die TV-Reporter den Zuschauern helfen und sagten Sachen wie: „Die deutsche Mannschaft spielt in den dunklen Hosen von links nach rechts.“ Dann war alles klar. Auch ohne Farbe.

Nils fragt: Wer gilt in der Statistik als schwerverletzt?

Eine Person, die länger als 24 Stunden ins Krankenhaus muss, lautet die Antwort. Auf die tatsächliche Verletzung wird also nicht geschaut. Wer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung 24 Stunden zur Beobachtung ins Krankenhaus muss, aber am Ende nur Kopfschmerzen hatte, wird in der Unfallstatistik als schwerverletzt bezeichnet. Wenn sich jemand aber zum Beispiel beide Arme gebrochen hat und behandelt wird, ohne im Krankenhaus bleiben zu müssen, gilt er als leichtverletzt. So etwas ist aber die Ausnahme. Im Normalfall ist derjenige, der im Krankenhaus bleiben muss, tatsächlich schlimmer verletzt.

Nils erklärt: Bionik löst Probleme nach Vorbildern aus der Natur

Bionik ist ein Kunstwort aus Biologie und Technik. Es bezeichnet Tricks aus der Natur, die der Mensch sich abgeschaut hat. Zum Beispiel der Klettverschluss, den ihr an Turnschuhen tragt: Der Kniff mit den Haken stammt von der Klettpflanze. Vor über 50 Jahren hat sich der Ingenieur Georges de Mestral die winzigen elastischen Häkchen unter dem Mikroskop mal näher angeschaut.

Auch von Wasservögeln hat der Mensch bionische Prinzipien übernommen. Die Vögel können sich nur wegen der Häute zwischen ihren Zehen so schnell im Wasser fortbewegen. Die breite Fläche dieser Schwimmhäute ermöglicht es ihnen, besonders viel Wasser wegzuschieben. So kommen die Vögel schneller vorwärts und können viele Meter tief tauchen. Die Schwimmflossen von Tauchern wurden nach diesem Modell aus der Natur nachgebaut.

Nils erklärt: Ein Tag schulfrei, aber nicht für jeden

Nils freut sich riesig. Ein schulfreier Tag mehr – und zwar am 20. September, dem Weltkindertag. Diese Neuigkeit haben ihm seine Freunde gerade aufs Smartphone geschickt. Schnell will er die Nachricht weiterleiten, doch Mama Nagute bremst ihren Sohn erst mal aus. „Habt ihr da mal genau hingeschaut?“, will sie wissen. „Das betrifft euch doch gar nicht. Der Landtag in Thüringen hat das beschlossen“, wird Nils ganz schnell aus seinem Freudentaumel geholt. „Und wenn das Parlament in Erfurt etwas beschließt, dann gilt das für das Bundesland Thüringen – und auf keinen Fall für uns in Rheinland-Pfalz .“

Au wei. Nils ist jetzt schwer enttäuscht. Und auch ein wenig sauer auf seine Freunde. Was für einen Blödsinn verbreiten die weiter? Und überhaupt. Wie unfair ist das denn? Die Thüringer Schüler bekommen frei, die im Rest Deutschlands müssen in die Schule traben. Aber auch da holt Nagute ihren Sohnemann schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Bevor du dich aufregst, junger Biber, schaue dir erst mal an, wie viele Feiertage es in Thüringen bisher gibt. Das sind nur zehn. Wenn die Kinder in Thüringen nun einen freien Tag mehr bekommen, haben sie genauso viele wie du und deine Freunde – nämlich elf Tage im Jahr.“

Nils berichtet: Fotoclub spendet für Kinderklinik

Das Geld hat der Club zum Teil mit einer Ausstellung eingenommen. Dort wurden Bilder verkauft, und das Geld geht nun dem guten Zweck zu. Auch beim Weihnachtsmarkt haben die fleißigen Menschen aus Neuhofen Geld fürs Annastift verdient. Dort haben sie einen Jahreskalender und Ansichtskarten mit ihren Fotomotiven angeboten. Eine tolle Sache, finde ich. Vor allem, weil der Fotoclub in der Vergangenheit schon öfter ans Krankenhaus gespendet hat. Damit hat die Klinik zum Beispiel neue Geräte gekauft, damit die Kinder besser untersucht werden können. Das hat Chefarzt Ulrich Merz bei der Spendenübergabe erzählt.

Nils erklärt: Von 5 auf 100 000

Als Vorreiter beim Entwickeln von betriebswirtschaftlichen Computerprogrammen gilt die Walldorfer SAP. Computer (Hardware) und dafür entwickelte Programme (Software) ermöglichen es Firmen und Institutionen heutzutage, sich blitzschnell einen Überblick über Auftragsbestand, Finanzlage oder Vorräte zu verschaffen. Vor bald 47 Jahren startete die Firma. SAP war die Abkürzung für System-Analyse und Programmentwicklung, dann für Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung. Die fünf Gründer waren Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Klaus E. Tschira, Claus Wellenreuther und Hans-Werner Hector. Inzwischen hat die SAP SE als europäische Aktiengesellschaft 425.000 Kunden in über 180 Ländern sowie annähernd 100.000 Mitarbeiter weltweit, darunter etwa 21.000 in Deutschland und schätzungsweise 15.000 in Walldorf und St. Leon-Rot in Nordbaden. Viele der am Stammsitz arbeitenden Mitarbeiter wohnen in der Pfalz. Weltweit sind in der Belegschaft über 140 Nationalitäten vertreten. Rund sieben von zehn Mitarbeitern sind gleichzeitig SAP-Aktionäre, besitzen also Aktien des Unternehmens, das an den Börsen in Frankfurt und New York notiert ist.

Nils erklärt: Die Sache mit der Umarmung bei Fröschen

Amplexus (lateinisch für Umarmung) ist die wissenschaftliche Bezeichnung für das Umklammern der Weibchen durch die Männchen während der Paarungszeit. Es kommt vor allem bei Unken, Fröschen und Kröten vor. Besonders gut ist es bei den Erdkröten zu beobachten, die auf dem Weg zu ihren Laichgewässern sind.

Schon lange vor dem Eintreffen am Gewässer trägt so manches große Weibchen bei seiner Wanderung ein wesentlich kleineres Männchen huckepack auf dem Rücken, wie Ursula Mosebach und ihre Mithelfer, darunter auch Kinder und Jugendliche, im Kaltenbrunnertal feststellen konnten. Auf den ersten Blick sieht das für menschliche Beobachter jetzt sehr bequem für die Männchen aus. Das hat die Natur aber sehr gut eingerichtet: Die Tiere sparen sich dadurch eine lange, mühsame Partnersuche und können sich im Wasser gleich fortpflanzen.

Andererseits kann es für das Weibchen auch eine gefährliche Sache sein. Wird es von zu vielen Männchen auf einmal umarmt, kann es leider auch unter Wasser gedrückt werden und ertrinken. Der Klammerreflex ist so stark ausgeprägt, dass sich auch ein Männchen einer anderen Art an ein Erdkrötenweibchen hängen kann. Das kann dann auch mal ein Teichfrosch sein. Umarmt werden können aber auch Treibholzstücke und tote Fische. Bekannt ist ein Fall, wo ein Teichhuhn von vielen Erdkrötenmännchen unter Wasser gedrückt wurde und beinahe ertrank. Nur mit menschlicher Hilfe konnte es aus seiner misslichen Lage befreit werden.

Auch menschliche Finger können umklammert werden. Das sollte aber niemanden davon abhalten, die Naturschützer im Kaltenbrunnertal zu unterstützen. So ein Amplexus tut nicht weh.

Nils fragt: Was ist ein Amtsblatt?

Nicht nur viele Kommunen haben es, sondern auch die Europäische Union (EU): ein eigenes Amtsblatt. In beiden Fällen wird damit die Öffentlichkeit über wichtige Sachverhalte und Beschlüsse informiert. Während das EU-Amtsblatt nahezu täglich erscheint, gibt es viele Gemeinde-Amtsblätter einmal wöchentlich, meist freitags. Herausgeber sind oft Gemeindeverwaltungen. Unabhängig davon, welche Partei im Rathaus das Sagen hat, müssen die Amtsblatt-Redaktionen neutral sein und dürfen keine Partei bevorzugen. Neben den Verwaltungsnachrichten gibt es oft einen „nichtamtlichen“ Teil, in dem Vereine ihre Nachrichten platzieren und in dem sogar Werbung geschaltet werden darf.

Nils berichtet: Motocross-Kurse für Kinder ab sechs Jahre

Mein Bruder Nals und ich stehen gerne an der Motocross-Strecke des AMC Frankenthal im Norden der Stadt und schauen zu, wie die Fahrer mit ihren Motorrädern Staub aufwirbeln. Die Manöver, die sie bei den Rennen zeigen, sehen ganz schön schwierig aus. Bis man so ein Geländemotorrad richtig bedienen kann, müssen die Sportler natürlich viel üben, hat uns ein Trainer der MX Academy erklärt. Das ist die Motocross-Schule des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC). Einer von fünf Stützpunkten ist in Frankenthal. Wer sich wie Nals und ich für den rasanten Sport begeistert und zwischen sechs und 13 Jahre alt ist, kann dort an drei Wochenenden im April, Mai und Juni einen eintägigen Schnupperkurs besuchen. Gefahren wird auf speziellen Kindermotorrädern. Damit euch nichts passieren kann, müsst ihr Schutzkleidung, Stiefel und Helm tragen. Motorrad und Ausrüstung bekommt ihr von der Schule. Die Teilnahme kostet 50 Euro. Wenn ihr Interesse habt, könnt ihr euch mit euren Eltern im Internet unter www.adac-mx-academy.de nach Terminen erkundigen und für einen Kurs bewerben.

Nils fragt: Was ist Fechten?

Fechten gehört neben Boxen und Ringen zu den ältesten Sportarten. Außerdem ist Fechten eine der Gründungssportarten der Olympischen Spiele. Es gibt drei verschiedene Formen des Fechtens: Florett, Degen und Säbel. Die Unterschiede der drei Fechtarten sind vielfältig. Zum einen haben die Sportler verschiedene Waffengattungen und zum anderen gelten andere Regeln. Beim Säbel zählen sowohl Stöße als auch Hiebe als Treffer. Beim Florett und beim Degen nur Stöße. Aber auch die Trefferflächen sind unterschiedlich. So zählen beim Florett nur die elektrische Weste und der Maskenlatz als Trefferfläche. Zusätzlich zu den beiden Flächen zählen beim Säbel noch der Kopf und die Arme als Trefferfläche. Beim Degen ist es sogar der gesamte Körper, der als Trefferfläche infrage kommt. Gar nicht so leicht.