Denn auch wenn kleine Kinder noch nicht lesen können: Sie können sich schon Bücher mit vielen Bildern drin anschauen. Bei den „Bücherzwergen“ werden Eltern und ihren Kindern zwischen eineinhalb und drei Jahren solche Bilderbücher vorgestellt. Auch Spiele gibt es bei den Veranstaltungen der „Bücherzwerge“, genauso wie Geschichten und Lieder. Vielleicht habt ihr kleine Geschwister, mit denen eure Eltern dort hingehen wollen. Das nächste Mal treffen sich die Zwerge am Montag, 10. Dezember, um 9.30 Uhr und am Dienstag, 11. Dezember, 15.30 Uhr in der Kinderbibliothek (Bismarckstraße 44-48). Eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0621/504-2603 ist notwendig.
Kategorie: Allgemein
Nils erklärt: Das Lerchenfenster
Wenn es um den Schutz der Feldlerche geht, ist häufig die Rede von Lerchenfenstern. Das sind Stellen im Getreidefeld, auf denen kein Korn wächst. Die Bauern haben während der Ansaat durch Anheben ihrer Sämaschine oder nachträglich durch mechanisches Freistellen wie Grubbern oder Fräsen solch ein Fenster im Getreide angelegt. Es dient als Anflugschneise und sicherer Landeplatz für Feldlerchen, die dann im umliegenden Getreide ungestört ihre Brut- und Nistplätze anlegen können.
Besonders gut für die Feldlerche ist es, wenn außer dem Lerchenfenster am Feldrand noch ein Blühstreifen angelegt ist und sie dort Sämereien oder Insekten findet.
Nils fragt: Wohin schicke ich den Wunschzettel?
Schreibt ihr schon euren Wunschzettel für Weihnachten? Ich habe gestern meinen geschrieben und alles aufgelistet, was mir der Weihnachtsmann dieses Jahr unter den Tannenbau in unserem Biberbau legen soll: ein paar kuschelige Socken und einen Schal, eine Tüte von meinen Lieblingszuckerrübenchips, ein Buch und ein weiches Kissen. „Aber wo wohnt eigentlich der Weihnachtsmann?“, habe ich dann meine Mama gefragt. Schließlich muss auf dem Briefumschlag ja eine Adresse stehen. Mama hat dann gesagt, dass es in Deutschland sieben Weihnachtspostfilialen gibt, die die Briefe der Kinder entgegennehmen. Wer einen Brief an den Nikolaus schreiben möchte, kann seine Post nach Nikolausdorf in Niedersachsen oder nach St. Nikolaus ins Saarland schicken, sagt Mama. Briefe ans Christkind gehen nach Engelskirchen (NRW), Himmelpforten (Niedersachsen) oder Himmelstadt (Bayern). „Und an den Weihnachtsmann?“ wollte ich wissen. „Dem kannst du einen Brief nach Himmelpfort oder Himmelsthür schicken“, hat Mama gesagt und mit mir zusammen auf den Brief geschrieben: An den Weihnachtsmann, Weihnachtspostfiliale, 16798 Himmelpfort.
Nils fragt: Was ist denn der Tüv?
Hast du von deinen Eltern schon einmal den Satz gehört: „Wir müssen bald zum Tüv“? Sie meinen damit, dass euer Auto auf Einhaltung der Sicherheitsvorschriften überprüft werden muss. Fachleute kontrollieren dann, ob etwa die Bremsen und die Lenkung des Autos richtig funktionieren und die Reifen noch in Ordnung sind. Das ist alle zwei Jahre, bei einem Neufahrzeug erstmals nach drei Jahren gesetzlich so vorgeschrieben.
Wird ein Defekt festgestellt, müssen deine Eltern das Auto reparieren lassen. Sonst dürfen sie es nicht länger fahren. Der Tüv – das ist die Abkürzung von Technischer Überwachungsverein – war früher die einzige Organisation, die solche Prüfungen am Auto vornehmen durfte. Mittlerweile ist dies auch etlichen anderen privaten Organisationen erlaubt.
Dennoch hat sich die Bezeichnung Tüv für die Hauptuntersuchung (HU) bis heute gehalten. Wenn also jemand fragt, ob ein Fahrzeug „noch Tüv hat“, will er wissen, ob die letzte Überprüfung nicht länger als zwei beziehungsweise drei Jahre zurückliegt. Außer bei Autos führt der Tüv auch viele andere Sicherheitskontrollen durch, etwa in Unternehmen oder – für euch Kinder wichtig – auf Volksfesten und in Freizeitparks: Dort müssen die Karussells, Schiffsschaukeln, Achterbahnen und alle anderen Vergnügungsattraktionen auf ihre Sicherheit überprüft werden.
Nils erklärt: Hummeln sind wichtig
Bald haben die Hummeln hinter dem Judomaxx einen Platz, auf dem sie sich wohlfühlen können. Das ist eine tolle Sache, denn die Hummeln – die zu den Wildbienen gehören – sind enorm wichtig, um den natürlichen Kreislauf am Laufen zu halten. Dabei haben die dicken Brummer einen großen Vorteil gegenüber den bekannten Honigbienen. Sie fliegen auch bei niedrigen Temperaturen und schlechtem Wetter und haben einen längeren Rüssel, sodass sie an jede Polle herankommen. Hummeln sind unbezahlbar, wenn es um das Bestäuben von Pflanzen geht. Und weil der Lebensraum für die Insekten gerade sehr knapp ist, muss der Mensch dabei helfen, neue Wohnungen zu schaffen. Dann kann sich jeder auch in Zukunft über blühende Blumen und leckeres Obst freuen.
Nils fragt: Was bedeutet gemeinnützig?
Bist du in einem Sportverein, spielst du in einem Orchester ein Instrument oder singst du in einem Chor? Dann machst du das vermutlich bei einer gemeinnützigen Organisation. Gemeinnützig sind Vereine und Vereinigungen, die dem Gemeinwohl dienen, also der Allgemeinheit. Sie wollen keinen finanziellen Gewinn erzielen, sondern wichtige Dinge selbstlos fördern – etwa den Sport oder die Musik. Als gemeinnützig anerkannt werden können zum Beispiel auch Organisationen, die in der Jugend- oder Altenhilfe, dem Gesundheitswesen, dem Natur- und Tierschutz oder der Heimatpflege tätig sind. Gewissermaßen als Dank für ihre gemeinnützige Arbeit gewährt der Staat diesen Vereinigungen steuerliche, das heißt finanzielle Vorteile, die den jeweiligen wohltätigen Zwecken zugutekommen können.
Nils erklärt: Belznickel, der Knecht vom Nikolaus
Der Belznickel ist so was wie der ungewaschene, zottelige, manchmal richtig unheimliche und böse Kumpel und Knecht vom Nikolaus. Der Nikolaus gibt braven Kindern Geschenke, der Belznickel verhaut die bösen Kinder – heißt es. Bestimmt kennt ihr das Gedicht „Knecht Rupprecht“ von Theodor Storm auswendig. Da heißt unser Belznickel „Knecht Ruprecht“. Im französischen Weißenburg heißt er Hans Trapp, der als Raubritter auf Burg Berwartstein mal die ganze Stadt mit dem Wasser des Flüsschens Sauer überschwemmt hat. Weil das aber fast alles Sagen- und Märchengestalten sind, haben die Menschen die Figuren immer wieder verändert. In Pirmasens sind zum Beispiel Nikolaus und Belznickel dieselbe Person. Ich hatte als Kind gehörig Angst vorm Belznickel, obwohl meine liebe Tante Marianne unter dem Kostüm steckte.
Aber glaubt dem kleinen Biber: Nikolaus und Belznickel gibt’s trotzdem wirklich: in deiner Fantasie. Seite 2
Nils fragt: Was ist ein Gütesiegel?
Stell dir vor, deine Eltern wollen dir ein neues Fahrrad kaufen und gehen mit dir ins Geschäft. Bestimmt hast du schnell ein schönes gefunden. Aber deinem Vater ist wichtiger, dass das Fahrrad auch technisch sicher ist. Er schaut deshalb, ob das Rad ein Gütesiegel – also ein bestimmtes Zeichen – trägt: Das Siegel „GS“ für Geprüfte Sicherheit. Ist das Fahrrad mit dem Siegel versehen, bedeutet das: Es ist ein bestimmtes Mindestmaß an Sicherheit gewährleistet. Wäre das anders, hätte das Fahrrad das GS-Siegel nicht bekommen dürfen. So ist es mit allen Gütesiegeln. Sie kennzeichnen, dass Sachen bestimmte Mindestqualitäten haben. Beispielsweise gibt es Gütesiegel für Produkte, die besonders umweltfreundlich hergestellt wurden, gesundheitlich vorteilhaft sind oder Bio-Qualität haben.
Nils berichtet: Rezept für Bauchmassage in Teddyklinik
Im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus gibt es sogar Ärzte für Puppen und Kuscheltiere. Viele Kinder haben deshalb ihre Patienten am Samstag in die extra eingerichtete „Teddyklinik“ gebracht. Ein Biber war nicht dabei. Vielleicht, weil die immer gesund sind. Sie essen beispielsweise keine und schon gar nicht zu viele Gummibärchen wie der Pandabär des vierjährigen Tobi. Ergebnis: akutes Bauchweh. Ärztin Jolena Nanic hörte das Tier ab, Schwester Gabriele Herrmann legte einen Wärmeverband an. Tobi wurde mit einer echten Spritze ausgestattet. Für weitere Schmerzmittelzufuhr.
Finns schon stark „abgeliebte“ Kuschelkatze klagte über Schmerzen am ganzen Körper. Die Strapazen waren ihr anzusehen. Sie sei nachtaktiv, berichtete der Sechsjährige vom Raubzug der Katze durch sein Kinderzimmer. Beute: Seine noch halb volle Halloween-Tüte. In diesem Fall verordnete Nanic absolutes Süßigkeiten-Verbot für mindestens 24 Stunden und Bauchmassagen im Uhrzeigersinn.
Gut, dass die Kinder gut auf ihre Spielgefährten aufpassen, haben wir Biber uns gedacht. Und gut, dass Mamas, Papas, Omas und Opas den Besuch in der Klinik erlaubt haben. Darüber war auch Mios (4) froh. Sein Hund „Wuschel“ kam mit hängenden Ohren ins Untersuchungszimmer. Rückenschmerzen peinigten ihn. Gebrochen sei nichts, diagnostizierte Mios die Verletzung, die sich der Hund nach einem Sturz zugezogen habe. Schwester Gabi legte einen Stützverband an, Nanic verschrieb ein Schmerzmittel und viel Ruhe.
Die Kinderärztin berichtete uns von dem Notfall, den ein Junge gleich am Morgen in die Klinik gebracht habe. Ein Dinosaurier, sozusagen ein Vorgänger der Biber, habe sich im Kampf den Fuß abgerissen. Ihn wieder funktionsfähig herzustellen, habe viel Schweiß und Material gekostet, sagte Schwester Gabi.
Draußen vor der Tür warteten den ganzen Tag der offenen Tür über unzählige Kinder mit verletzten und kranken noch kleineren Patienten. Louis und sein kranker Igel haben es zur Ärztin geschafft. Ganz vertraut der Zweijährige dem medizinischen Personal der „Teddyklinik“ nicht. Bosteli will er jedenfalls nicht aus den Händen geben. Schwester Gabi versorgt das Stacheltier-Schnuffeltuch mit einem Kinderpflaster und wünscht „Gute Besserung.“ Schnell einen Schluck Wasser für Ärztin und Krankenschwester, schon heißt es wieder: „Der Nächste bitte.“
Oskars Puppe hat schon seit einer Woche Kopfweh. Der Dreijährige – ausgestattet mit silberner Schutz-Schürze – steckt Paula in den bereitstehenden Röntgenapparat. Auf dem Bild erkennt Nanic die Ursache sofort: Ernährungsfehler. Janas Schaf leidet an unerklärlichen Fuß-Schmerzen. Pflaster drauf. Fertig. „Der Nächste bitte.“ Immer noch kein Biber im Wartezimmer.
Nils berichtet: Plakate gegen Gefahren für Kinder
Wenn mein Bruder Nals, meine Schwester Nessy und ich zur Schule gehen, müssen wir wegen der Autos oft ganz schön aufpassen. Auf Kinder lauern viele Gefahren im Straßenverkehr. In Ruchheim haben sich deshalb 20 Kinder der städtischen Kindertagesstätte Gedanken gemacht. Sie haben Straßen und Ecken im Ort benannt, die sie auf ihrem Weg zu ihrer Kita als gefährlich empfinden. Sie haben Plakate gemalt, um zu zeigen, wo es brenzlig ist und was man besser machen könnte. Zusammen mit Kita-Leiterin Jennifer Helfert übergeben die Kinder am Mittwochmorgen die Plakate an Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. Die Übergabe findet im Stadtratssaal im Rathaus statt – das ist der Ort, wo die von den Bürgern gewählten Politiker Entscheidungen über die Stadt treffen. Die Oberbürgermeisterin ist die Chefin der Stadtverwaltung und hat die Kinder eingeladen. Sie will dann später mit ihren Fachleuten klären, was sich von den Wünschen der Kinder umsetzen lässt und ob sich die Gefahrenpunkte entschärfen lassen.