«RÖMERBERG.»Ferdinand, der Stier, sitzt am liebsten unter seiner Korkeiche und schnuppert den Duft der Mohnblumen. Er ist die Hauptfigur im Theaterstück „Ferdinand – der Stier“ nach einem Kinderbuch von Munro Leaf, das am Donnerstag, 25. Oktober, um 16.15 Uhr in der Mediathek Römerberg gezeigt wird. All die anderen jungen Stiere laufen den ganzen Tag umher und puffen und knuffen sich. Sie träumen davon, beim Stierkampf auftreten zu dürfen. An dem Tag, als fünf Männer mit ulkigen Bärten den wildeste Stier für den Stierkampf aussuchen, gibt Ferdinand nicht acht und setzt sich auf eine Biene. Au! Mit Wehgeschrei fährt er auf und rennt wutschnaubend umher. Die fünf Männer halten ihn für den fürchterlichsten Stier weit und breit. Doch in der Arena will Ferdinand nicht kämpfen, sondern interessiert sich nur für die Blumen in den Haaren all der schönen Frauen im Publikum. Das Theater Tom Teuer spielt die Geschichte eines Außenseiters, der ungewollt zum Helden wird – vor einem Publikum mit Blumen im Haar. Das Stück richtet sich an Kinder ab vier Jahren. Eintritt für Kinder: drei Euro, Erwachsene: vier Euro. Karten gibt es in der Mediathek.
Kategorie: Allgemein
Nils berichtet: Spaziergang mit Lama
Immer wenn Mama Naglinde von ihren Reisen nach Südamerika erzählt, wollen wir etwas über die Lamas hören, die dort häufig als Transportmittel genutzt werden und außerdem hübsche Tiere sind.
Da passt es sehr gut, dass es jetzt für Besucher des Wildparks in Rheingönheim am Samstag, 20. Oktober, die Möglichkeit gibt, sich von den ruhigen und gutmütigen Tieren begleiten zu lassen. Die Rundgänge starten um 14, 15 und 16 Uhr. Um eine telefonische Anmeldung vorab unter der Telefonnummer 0621 504-3370 wird gebeten. Die Kosten für den Lama-Spaziergang betragen neben dem Eintritt zwei Euro.
Nils fragt: Was hat Microsoft geleistet?
Ich habe einen eigenen Laptop, damit ich meine Zeitungsartikel schreiben kann. Früher, vor 40 Jahren, hatte nicht jeder einen Computer zu Hause. Sie waren sehr teuer und sehr groß.
Männer wie Bill Gates und Paul Allen, der jetzt mit 65 Jahren gestorben ist, wollten das ändern. Gates gründete mit 19 Jahren mit seinem Freund die Firma Microsoft. Sie entwickelten ein neues Betriebssystem für den Computer der Firma IBM. Ohne ein Betriebssystem funktioniert ein Computer nicht. Es ist quasi der Manager oder Verwalter eines Computers und sorgt dafür, dass alle Teile zusammen funktionieren. Das Besondere: Das Betriebssystem der beiden Amerikaner lief auch auf Computern anderer Hersteller. Das ist bis heute so. Die aktuellste Version ihres Betriebssystems heißt Windows 10. Meine Schwester Nessy möchte auch einen Computer. Neulich hat sie was von „Apple“ gemurmelt. Die Firma hat ein eigenes Betriebssystem, das OS X heißt. Apple ist ein großer Konkurrent von Microsoft.
NILS FRAGT: Seit wann gibt es den Dieselmotor?
Vielleicht fahren eure Eltern ein Auto, das mit Dieselkraftstoff betrieben wird. Der Erfinder des Dieselmotors war der deutsche Ingenieur Rudolf Diesel. Geboren in Paris, entwickelte er sich zum genialen Tüftler, der in seinem Leben auch andere Gegenstände erfand. Im Jahr 1880 zum Beispiel war Diesel Direktor einer Eisfabrik in der französischen Hauptstadt Paris. Für die hat er eine spezielle Eismaschine gebaut. Für seinen Dieselmotor hat der Ingenieur viele Experimente gemacht. Im August 1893 erhielt Rudolf Diesel das Patent für seine Erfindung. Aber der Motor war für den Einsatz in einem fahrbaren Untersatz noch nicht richtig fit. Dies war erst im Jahr 1897 der Fall – elf Jahre, nachdem Carl Benz für sein in Mannheim gebautes erstes Auto der Welt das Patent erhielt.
In den Jahrzehnten danach wurden Dieselmotoren, die sparsam mit Treibstoff umgehen, in immer mehr Fahrzeuge eingebaut, etwa in Lokomotiven, U-Boote, Lastwagen und natürlich in Autos. Rudolf Diesel war also richtig gut im Erfinden. Aber im Umgang mit Geld war er nicht so geschickt. Deshalb liefen die Geschäfte seiner Firma bald schlecht. Bei einer Schiffsüberfahrt nach England ging Rudolf Diesel im Jahr 1913 über Bord und ertrank im Ärmelkanal. Manche Leute vermuten, Diesel habe sich aus Verzweiflung über seine Geldnot ins Meer gestürzt.
Nils fragt: Was ist ein Rollator?
Mein Opa Nörgel ist nicht mehr so gut zu Fuß. Wenn er daheim ist, hilft er sich mit einem Gehstock, wenn er aber mal um die Ecke zum Kiosk läuft, um Lotto zu spielen, nimmt er seinen Rollator. Das ist, wenn man so will, ein kleiner Wagen mit vier Rädern, auf den er sich aufstützen kann. Damit fällt ihm das Gehen nicht mehr so schwer. Das Teil hat sogar eine Feststellbremse, so dass er seinen Rollator auch gerne mal als Sitz nutzen kann, wenn er seine Lottoscheine auf mögliche – er gewinnt nie etwas – Fehler hin untersucht. Der Nachteil an Opa Nörgels Rollator: Es ist ein sogenannter mechanischer Rollator. Heißt: Opa muss immer noch selber schieben. Ein Elektro-Rollator wäre vielleicht gar nicht so schlecht für ihn …
Nils fragt: Was ist denn Kohle?
Unser Planet, die Erde, ist ja schon ziemlich alt. Vor vielen Millionen Jahren gab es viele feuchte Moor- und Sumpfgebiete. Aus der Sonne speicherten Pflanzen massig Energie. Wenn sie abstarben, fielen sie in den Schlamm und verrotteten langsam vor sich hin. Im Lauf der Zeit lagerte sich immer neues Material ab. Die faulenden Reste am Boden wurden dadurch fest zusammengepresst. So entstand Torf, der durch den Druck mit der Zeit alle Flüssigkeit verlor und von der Luft abgeschnitten wurde. Je länger die darüber liegenden Schichten auf den Torf drückten, desto dichter wurde der Kohlenstoff gepresst, der darin enthalten ist. So entstand daraus Kohle.
Beim Verbrennen der Kohle in einem Kraftwerk wird die Energie, die im Kohlenstoff steckt, wieder frei. Aus Heißdampf wird dann über eine Turbine und einen Generator Strom und manchmal auch Wärme gewonnen.
In Deutschland werden Kohlekraftwerke als Energieerzeuger kritisch bewertet. Bei der Verbrennung der Kohle entstehen nämliche auch Abgase, die die Luft verschmutzen. Deswegen setzt man zunehmend auf Energie, die aus Sonne, Wind oder Wasserkraft erzeugt wird.
Nils fragt: Was passiert bei der Firmung?
Mit ungefähr 15 Jahren erneuern viele katholische Jugendliche ihre Verbundenheit mit der Kirche. Sie bekräftigen mit der sogenannten Firmung ihre Taufe und Kommunion. Deshalb nennt man die Firmung auch „Vollendung der Taufe“. Bei der Firmung ist meist ein Bischof anwesend. Er legt jedem Firmling − also jedem, der sich firmen lässt − seine Hand auf und salbt seine Stirn mit geweihtem Öl. Das ist für die Katholiken ein Zeichen dafür, dass der Heilige Geist Kraft spendet. Die Jugendlichen bereiten sich über mehrere Wochen auf ihre Firmung vor. Manche machen zum Abschluss auch eine gemeinsame Fahrt. Die Firmung ist mit einem Fest verbunden, zu dem Verwandte und Freunde eingeladen werden. Sie bringen den Jugendlichen Glückwünsche und Geschenke mit. Seite 4
Nils erklärt: Heim für viele Tiere
Prächtig breitet diese alte Eiche am Limburgberg ihre Krone aus. Wie hoch sie gewachsen ist, kannst du am Vergleich mit den drei Jungs erkennen: Richtig klein sehen Mads, Leander und Yann aus, die vor dem Baum stehen. Da wundert es mich nicht, dass solche großen Eichen ziemlich tief wurzeln. „Pfahlwurzel“ nennt man ihre senkrecht wachsende, starke Hauptwurzel. Damit bleiben die Bäume auch bei Sturm im Boden verankert. Viele Tiere finden in und an der Eiche Unterschlupf und Nahrung. Eichhörnchen und Eichelhäher haben von ihr sogar den Namen. Unser größter heimischer Käfer, der Hirschkäfer, gehört zu Hunderten von Insektenarten, die in und auf der Eiche leben. Dass der schöne Eichbaum am Limburgberg schon alt ist, erkennst du auch an seiner Rinde. In der Jugendzeit war sie noch glatt. Doch immer mehr wandelte sich die äußere Schicht in eine Borke mit tiefen Furchen. Eichen werden besonders alt und überleben viele Menschenalter. Damit sie einen weiteren Winter übersteht, wird auch diese Eiche nun bald ihr Laub verlieren. Das erkennst du schon an ihren ersten gelben Blättern.
Nils fragt: Was sind Doktoranden?
Gestern war ich an der Uni hier auf einer tollen Veranstaltung. Da waren gebildete Menschen aus vielen Ländern, die sich mit Städten und den Menschen, die in den Städten leben, auseinandersetzen wollen. Und: Sie wollen voneinander lernen. Dann muss nicht jeder immer alles erforschen, sondern die Arbeit kann aufgeteilt werden. Dazu wird es 13 Doktorandenstellen geben. Das sind Arbeitsplätze für Forscher, die sich in aller Ruhe mit einem speziellen Thema befassen.
Damit das, was erforscht wird, nicht verloren geht, schreiben das die Forscher auf. Nicht nur ein, zwei Seiten, nein. Sie schreiben ein richtiges Buch. Das nennt man Doktorarbeit.
Es gibt übrigens auch noch Platz für Menschen, die an dem Projekt mitarbeiten wollen. Noch sind nicht alle Doktorandenstellen besetzt. Vielleicht ist ja was dabei für den ein oder anderen von euch!
Nils fragt: Wie kam die BASF nach Schwarzheide?
„Wie schnell doch die Zeit vergeht“, brummt Opa Nörgel, als ich ihn frage, was denn die BASF Schwarzheide sei. Dass die BASF ein riesiges Chemieunternehmen mit 35.000 Mitarbeitern in seinem größten Werk in Ludwigshafen ist, das habe ich mir längst gemerkt. Aber Schwarzheide?
„Nun“, sagt der allerbeste Biberopa der Welt, „viele Jahre gab es zwei deutsche Staaten. Die Bundesrepublik im Westen und die DDR im Osten. Aber im Jahr 1990 kam es zur Wiedervereinigung. Auch, weil die Wirtschaft im Osten schlecht lief. Viele Firmen dort waren marode. Viele Menschen dort konnten sich Dinge, die sie gerne kaufen wollten, nicht leisten.“ Am 3. Oktober 1990 war die Wiedervereinigung. Und schon ein paar Tage danach habe die BASF die Chemiefabrik in Schwarzheide übernommen, erinnert sich Opa Nörgel. Schwarzheide sei ein Städtchen mit knapp 6000 Einwohnern im Süden des Bundeslandes Brandenburg.
Auch die Fabrik in Schwarzheide sei zu DDR-Zeiten in schlechtem Zustand gewesen, sagt mein Opa. Die BASF musste Gebäude abreißen und Geld in den Bau neuer Chemieanlagen stecken. Die Anzahl der Mitarbeiter habe sie dort von einst 5000 auf jetzt noch 1780 abgebaut. In den ersten Jahren habe das für schlechte Stimmung in Schwarzheide gesorgt. Aber seit langer Zeit sei die Lage stabil.