Nils berichtet: Ein Schloss – drei Namen

Wer aus der Vorder- oder Südpfalz Richtung Neustadt fährt, der sieht als erstes auf 379 Meter Höhe die „Keschdeburg“ hoch über Hambach auf dem Schlossberg thronend.

Keschdeburg? So wurde früher das Hambacher Schloss genannt, was viele gar nicht mehr wissen. Der Name ist leicht erklärt: Wer von der Andergasse in Hambach den Weg zum Schloss hochstapft, sieht unterwegs Esskastanienbäume am Schlossberg stehen. Und Kastanien heißen auf Pfälzisch „Keschde“.

Bekannt geworden ist das Schloss vor allem durch das „Hambacher Fest“, das vom 27. Mai bis 1. Juni 1832 stattfand und an dem 30.000 Menschen teilnahmen. In der damals vom Königreich Bayern regierten Rheinpfalz forderten sie mehr Freiheit, Demokratie und die nationale Einheit Deutschlands. Das Hambacher Schloss gilt seitdem als Wiege der deutschen Demokratie. Zum 175. Jahrestag des Hambacher Festes gab die Post im Jahr 2007 eine Sondermarke mit einem Motiv des Hambacher Schlosses heraus. Eine weitere Würdigung: Die Europäische Kommission hat das Schloss 2015 zum Europäischen Kulturerbe erklärt.

1842 wurde es dem damaligen bayrischen Kronprinzen Maximilian zur Hochzeit geschenkt. Seitdem heißt es volkstümlich auch „Maxburg“. Ein Schloss – drei Namen: Das macht dem Hambacher Schloss so schnell kein anderes nach!