Nils erklärt: Jungstare sind fast flügge

„Was jetzt? Sollen wir oder nicht?“ könnte der eine den andern fragen. Aber die zwei jungen Stare auf diesem Friedelsheimer Dach wagen noch nicht den ersten Ausflug. Seit Tagen gucken sie aus dem Spalt an der Dachkante. Sie beobachten ihre Eltern und trauen sich manchmal sogar ganz aus der Kinderstube. Doch nur ein paar Trippelschritte weit, dann geht´s schnell zurück ins sichere Nest! Ihren Nachwuchs ziehen Stare in Spalten von Gebäuden und Felsen, in Baumhöhlen und in Nistkästen auf. Sie gehören also zu den Höhlenbrütern. Der Star ist Vogel des Jahres 2018. Leider verliert er oft seinen Wohnraum, wenn alte Bäume gefällt und an Häusern sämtliche Lücken dichtgemacht werden. Junge Stare entwickeln sich schnell. Als Nesthocker haben sie zuerst noch keine Federn und können ihre Augen nicht gleich öffnen. Ungefähr drei Wochen lang füttern Vater und Mutter die Brut. Dann können die Jungvögel das Nest verlassen. „Könnten“, muss man sagen, wenn man diese beiden Burschen betrachtet. Sie sind schon ziemlich groß, werden aber noch von den Eltern gefüttert. Ja, sie betteln sogar lautstark.

Mit ihren grauen Federn sehen sie heller aus als die Altvögel. Im Sommer kommt der Nachwuchs in die Mauser. So nennt man es, wenn Vögel neue Federn bekommen. Für jede alte Feder, die ausfällt, wächst eine neue nach. Bis es so weit ist, werden auch die zwei zögerlichen Friedelsheimer längst geschickte Flieger sein.