Der Witz ist weder neu noch gut, aber ab und zu gönnt ihn sich Opa Nörgel. „Also“, fragt er Nils, der genervt aufstöhnt, „wenn Großbritannien bald aus der Europäischen Union aussteigt, darf dann deren Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr an Europameisterschaften teilnehmen?“
Um den Witz nie mehr hören zu müssen, klärt Nils seinen Opa nun endgültig darüber auf, dass es bei Welt- oder Europameisterschaften eine britische Nationalmannschaft gar nicht gibt. Das Vereinigte Königreich – so heißt der Staat richtig – besteht aus den Landesteilen England, Schottland, Wales und Nordirland. Anders als in Deutschland, wo ja Bayern oder Rheinland-Pfalz keine eigenen Nationalmannschaften haben, sind diese Landesteile im Fußball aber eigenständig. Das liegt daran, dass die Verbände von England, Schottland, Wales und Nordirland als allererste schon einige Jahre vor dem Fußball-Weltverband Fifa gegründet worden waren. Außerdem haben sie dafür gesorgt, dass es seit 1882 das International Football Association Board gibt. Das ist das Gremium, das bis heute über Regeländerungen im Fußball berät und entscheidet.
Nur für Olympische Spiele – zuletzt 2012 in London – wurde ab und zu eine Fußball-Nationalmannschaft Großbritanniens formiert.