Der Baum des Jahres, die Ess-Kastanie, wuchs bei uns nicht von Natur aus und ist auch heute noch eher selten. Die ersten Kastanienbäume wurden von den Römern gepflanzt, als sie vor rund 2000 Jahren mit ihren Soldaten die Pfalz regierten. Die Römer machten aus den braunen Früchten der Kastanien Mehl. Das ist sehr nahrhaft, hat viele Kalorien und konnte die vielen Soldaten gut mit Essen versorgen.
Im Frühling hat der Kastanienbaum lange, wurmartige weiße Blüten, die süß und schwer duften. Wenn man im Frühjahr zur Blütezeit in die Südpfalz fährt, kann man diesen typischen Geruch überall wahrnehmen, denn an den Südhängen des Pfälzerwalds zur Rheinebene hin wachsen die meisten Kastanien.
Die Römer verwendeten das Holz der Kastanienbäume auch zum Bauen und zum Anlegen von Weinbergen, weil es sehr haltbar ist. Die Blätter der Kastanie sind lang und spitz und haben kleine Zähne. Im Herbst bildet der Baum dann seine berühmten braunen nussartigen Früchte, die von einer stacheligen Haut umgeben sind und aussehen wie ein winziger Igel. Man muss dicke Handschuhe anziehen, wenn man die Früchte sammeln will. Man kann aus den nussartigen Früchten eine Suppe kochen oder sie einfach in Salzwasser kochen und essen. Zuvor muss man sie allerdings mühsam schälen. Auch Brotaufstriche oder Likör kann man daraus machen. Eine Delikatesse sind die Früchte für Eichhörnchen und Wildsau.
Die Ess-Kastanie sieht der Rosskastanie sehr ähnlich. Letztere kann man allerdings nicht essen, sie taugt eher zum Basteln und ihre Haut ist auch nicht so stachelig. Die Ess-Kastanie gehört zur Baumfamilie der Buchengewächse und ist nah verwandt mit unseren Eichen und Buchen.
Quelle: Baum-des-Jahres-Stiftung