Nils fragt: Gibt es heute noch Piraten?

„Na warte, ich jag’ dich über die Planke“, schreie ich und verfolge meinen Bruder Nals durchs Wohnzimmer. „Wie schade, dass es keine Piraten mehr gibt. Die hatten bestimmt ein aufregendes Leben“, sage ich. „Es gibt noch welche“, meint meine Mama Naglinde. „Aber ich glaube, so toll ist ihr Leben nicht.“ Vor Südafrika zum Beispiel haben Piraten von Mai 2012 bis März 2013 die Besatzung des gekaperten Öltankers Smyrni als Geiseln gehalten. Die hätten bestimmt lieber was Schöneres getan, sagt Mama. Manche Menschen werden aus Not Piraten, weil sie kein Geld und keine Arbeit haben. Und nur die Hintermänner verdienen wirklich was daran. In Zweibrücken steht gerade ein 18-Jähriger vor Gericht, der von den Millionen, die die Piraten für das Schiff Smyrni bekamen, gerade mal 5000 Dollar abbekommen hat. Er hat das Geld benutzt, um nach Europa zu fliehen. Wahrscheinlich hoffte er, es hier besser zu haben. Seite 4