Neulich hat mich Opa Nörgel im Auto mitgenommen, als er einen Termin beim Doktor hatte. Und dann haben wir rund um den Jakobsplatz keinen Parkplatz gefunden. Na, was hat der laut geschimpft!
Als er sich wieder beruhigt hatte, wollte ich es genauer wissen: „Sag mal, Opa“, meinte ich, „wie kommt es denn, dass die Parkplätze heute oft so knapp sind?“ „Tja“, meinte er und kratzte sich kurz am Kopf, „das hat vor allem damit zu tun, dass es immer mehr Autos gibt. Schau Dir doch mal die Familien an, die du kennst: Manchmal haben da schon beide Eltern jeweils ein Auto. Und wenn die Kinder groß werden, kaufen sie sich auch noch Autos. Da wird’s dann auf der Straße irgendwann eng.“
Da hat er wohl recht. „Und wer legt fest, wie viele Parkplätze gebaut werden müssen?“, wollte ich nun wissen. „Das macht die Stadtverwaltung“, wusste Opa, der dort einen guten Bekannten hat. „Und dabei hat sie sich an Vorschriften zu halten, die von der Landesregierung kommen.“
Jetzt war meine Neugier geweckt. Ich habe mir das von Opa noch ein bisschen genauer erklären lassen, und dann habe ich die Vorschrift des Finanzministeriums dazu im Internet gefunden: sechs Seiten mit ganz, ganz vielen Paragrafen-Zeichen und Nummern – uiuiuiuiui!
Da steht dann zum Beispiel: Wenn jemand ein Einfamilienhaus baut, muss er auch „1-2 Stellplätze je Wohnung“ bauen. Tja, jetzt verstehe ich: Wenn dann im Haus eine Familie mit erwachsenen Kindern wohnt, wie ich’s gerade erzählt habe, dann ist das zu wenig. Aber ich habe auch nachgezählt und gestaunt: In dieser Vorschrift ist ganz vieles geregelt – für 54 verschiedene Fälle.
Wenn ihr mal richtig angeben wollt, dann fragt Mama oder Papa doch mal Folgendes: „Wie viele Stellplätze müssen gebaut werden, wenn ein Minigolfplatz neu gebaut wird?“ Wenn Papa oder Mama ganz überrascht gucken, sagt ihr ganz lässig: „sechs Stellplätze“. Das ist die richtige Antwort. Aber nicht verraten, dass ihr das von mir habt!