Kaum habe ich die Ostereier vor unserem Biberbau gesammelt und aufgefuttert, ist in Ludwigshafen schon wieder Ostern gefeiert worden. Warum das? Opa Nörgel hat mir erklärt, was es damit auf sich hat: Die Griechen, die in der Stadt leben, gehören einer anderen Kirche an. Die orthodoxen Kirchen in Südost- und Osteuropa, wo auch Griechenland liegt, berechnen ihre Feiertage nach dem Julianischen Kalender, bei dem die Mondphasen Grundlage sind. Katholische und evangelische Christen richteten sich nach dem Gregorianischen Kalender, der auf der Umlaufbahn der Sonne um die Erde beruht. Daher weichen die Termine fürs Osterfest voneinander ab. „Bis zu fünf Wochen können dazwischen liegen“, sagt Opa. Eigentlich ist das doch ganz praktisch, habe ich mir mit meinen Geschwistern Nals und Nessy überlegt, dann können wir ja gleich zweimal Ostereier sammeln. Da hat Opa nur gelacht und gemeint: „Nils! Man kann nicht gleichzeitig zwei verschiedenen Religionen angehören. Also schlagt euch das mit dem doppelten Rumgeeiere mal aus dem Kopf!“