Nils fragt: Warum sind manche Raupen haarig?

Wie borstig die Raupe aussieht! Langsam kriecht sie über den Weg. Sie hat es wohl nicht nötig, sich zu verstecken. Experte Michael Ochse weiß sofort, welcher Schmetterling sich aus dieser Raupe (Bild oben) entwickelt: Er heißt „Ampfereule“, ist aber selten zu sehen. Denn der unscheinbare, braungraue Falter fliegt nachts umher. Dafür kannst du die auffälligen Raupen tagsüber an Pflanzen entdecken. Sicher weißt du schon, dass so eine Raupe die Larve eines Falters ist: Sie schlüpft aus dem Ei und frisst und wächst. Wenn sie ausgewachsen ist, wird sie zur Puppe. Daraus schlüpft später der Schmetterling. Jetzt im Herbst verpuppen sich viele Raupen. So auch die weißhaarigen Larven des Mondvogels (Bild Mitte). Anders die dicht behaarte Raupe des Braunen Bären (Bild unten): Sie sucht sich ein Bodenversteck und überwintert darin als Raupe.

„Sehr viele Raupenarten sind praktisch haarlos“, erklärt Michael Ochse. Meistens führen sie ein verstecktes Leben. Andere zeigen abschreckende Farben. Aber einige Raupen schützen sich mit Haarkleid vor Fressfeinden. Eine haarige Mahlzeit schmeckt nun mal nicht gut.

Zwar ist ein Großteil dieser Raupen harmlos, doch es gibt ein paar Arten mit Gifthaaren. Von denen hält man besser Abstand. Experte Ochse nennt als Beispiel den Eichenprozessionsspinner: „Die Brennhaare seiner Raupen reizen die menschliche Haut und können sogar die Atemwege schädigen.“ Haarig im Sinn von unangenehm wirken auch die Büschel der Goldafter-Raupen. Sie bewirken auf der Haut starken Juckreiz.

Übrigens sind behaarte Raupen auch nicht ganz sicher vor Fressfeinden. Zwar lassen die meisten Vögel sie in Ruhe. Aber der Kuckuck verschluckt sie mit Haut und Haar.