Nils fragt: Was ist ein Hospiz?

Was ein Hospiz ausmacht, ist aus der Wortherkunft abzuleiten. Es kommt vom lateinischen „hospitium“ und bedeutet Herberge oder Gastfreundschaft. Mit Hospiz sind Häuser oder andere Einrichtungen gemeint, in die sich Menschen zurückziehen können, die todkrank sind. Ganz im Sinne der Gastfreundschaft werden sie hier auf ihren letzten Tagen begleitet. Auch Freunde und Angehörige sollen Ansprechpartner finden, um mit der eigenen Trauer besser zurecht kommen zu können. Alles soll ihnen so angenehm wie möglich gemacht werden.

Die Idee für eine Sterbebegleitung kam im 19. Jahrhundert auf, als erste Einrichtungen für unheilbar kranke Patienten eingerichtet wurden. Der moderne Hospizgedanke wurde hingegen in den 1960er Jahren von einer Frau namens Cecily Saunders entwickelt. Sie war Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin. Sie wollte, dass Sterbende ihren letzten Weg nicht anonym und womöglich allein in einem Krankenhaus antreten. Das erste moderne stationäre Hospiz in Deutschland wurde 1986 gegründet.

Im Gegensatz zur Sterbehilfe, bei der es darum geht, durch Medikamente den Tod herbeizuführen, richten sich Hospize allein auf die Sterbebegleitung aus. So werden zum Beispiel starke Medikamente verschrieben, die die Schmerzen der todkranken Patienten lindern können. Der Tod wird jedoch nicht von den Menschen herbeigeführt.