Nils fragt: Was ist eine Ziegenkäserei?

Ich dachte immer, Käse wird aus Kuhmilch gemacht. Aber natürlich kann man auch aus Ziegenmilch Käse machen. Ziegen werden morgens und abends gemolken. Die Rohmilch kann man sofort trinken, sie hat wertvolle Inhaltsstoffe wie Eiweiß, Fett und Kalzium. Soll sie zu Käse verarbeitet werden, muss man die Milch mit Käsekulturen mischen, die bei rund 22 Grad dafür sorgen, dass sich die Milchsäurebakterien vermehren und schädliche Bakterien auffressen. Eine Stunde später kommt das Lab dazu. Das ist ein Stoff aus dem Magen der Ziege, der dafür sorgt, dass die Milch dick wird und gerinnt. Bei gleichbleibend warmer Temperatur passiert das schon nach 24 Stunden. Nun kann man den Frischkäse machen. Dazu drückt man die weiche Masse in Plastikförmchen mit kleinen Löchern und lässt sie gut abtropfen. Die wässrige Flüssigkeit, die dabei entweicht, nennt man Molke. Auch diese Molke kann man trinken. Je mehr Molke aus der immer dicker werdenden Milch tropft, umso fester wird der Käse. Schon nach einem Tag kann man ihn pur, pikant gewürzt oder mit Honig gemischt als Brotaufstrich verwenden. Man kann ihn aber auch im Reiferaum bei einer Temperatur von 11 bis 13 Grad und einer relativ hohen Luftfeuchtigkeit noch ruhen lassen, bis er fester wird.