Nils fragt: Was macht ein Kurator?

„Heute hat uns der Kurator durch die neue Ausstellung von Gerhard Biber geführt“, erzählt Oma Nagute ganz aufgekratzt von ihrem Museumsbesuch. „Was ist denn ein Kurator?“, will ich wissen. „Das ist einer, der eine Kur macht – so wie Opa Nörgel kürzlich im Allgäu“, kräht mein kleiner Bruder Nals dazwischen.

„Nicht ganz“, sagt Oma und lacht. Ein Kunst-Kurator, erklärt sie, ist ein Ausstellungsmacher. Er organisiert in Museen oder Galerien Ausstellungen, sucht Werke aus, die gezeigt werden sollen und überlegt sich, wie man sie möglichst spannend präsentiert. Bei großen Projekten kann das mehrere Jahre dauern. Der Kurator liest viel, geht selbst häufig in Ausstellungen und besucht Künstler in ihren Ateliers. Zur Arbeit des Kurators können aber auch die Suche nach Geldgebern gehören oder die Absprachen mit Transportunternehmen und Versicherungen, damit alle Ausstellungsobjekte heil ankommen. Und schließlich schreibt der Kurator Texte, die dann als Pressemitteilung verschickt oder in einem Ausstellungskatalog abgedruckt werden.

„Von wegen Kur – das klingt ganz schön stressig“, sage ich zu Nals. „Ganz unrecht hat dein Bruder aber nicht“, meint Oma. In beiden Wörtern steckt das lateinische „curare“, das so viel heißt wie pflegen, behandeln, sich um etwas kümmern. „Und wer kümmert sich eigentlich um mich?“, ruft da Opa Nörgel aus dem Keller.