In der Schule lerne ich Englisch. Das ist nicht schlecht, weil es in der deutschen Sprache immer mehr Ausdrücke gibt, die aus der englischen Sprache in die deutsche übergewandert sind. Besonders interessant finde ich englische Sprichwörter. „Water under the bridge“ zum Beispiel. „Wasser unter der Brücke“ heißt das wörtlich übersetzt, meint aber etwas, dass schon aus dem Auge und damit aus dem Sinn ist. So ähnlich ist das auch, wenn man die Klospülung betätigt. Das, was vorher noch da war, ist weg und damit aus dem Sinn. Und das passiert in jedem Haushalt mehrmals am Tag. Unter der Brücke landet das Wasser aber nicht, oder besser: noch nicht. Es gelangt zunächst mal durch das Abwasserohr des Hauses in die Kanalisation und wandert von dort über jede Menge Rohre in die Kläranlage. Wer in Kaiserslautern die Toilettenspülung betätigt, dessen Abwasser landet in der im Norden der Stadt gelegenen Kläranlage. Bis zu 60.000 Kubikmeter Wasser – das ist etwa so viel, wie in 400.000 Badewannen passt – werden dort pro Tag geklärt: eine unvorstellbare große Menge. Das Abwasser zu reinigen ist sehr aufwendig und sehr kompliziert. Die Leute, die in der Kläranlage arbeiten, kriegen es trotzdem hin und das jeden Tag. Ist das Wasser dann gereinigt, wird es wieder abgeleitet – und zwar in die Lauter. Dort fließt es dann auch unter der ein oder anderen Brücke hindurch.