Nils berichtet: Kinder demonstrieren gegen Rodung

Der Kindergarten Rimschweiler demonstriert am Dienstag, 26. Februar, am Radweg in Rimschweiler gegen die dortigen Baumfällungen durch den Umwelt- und Servicebetrieb (UBZ). Das teilte die Leiterin der Einrichtung, Verena Hartmann, mit. Mit Plakaten und Grablichtern werde ab 10 Uhr auf dem Radweg protestiert, kurz hinter der Kreuzung zur Forstbergstraße in Richtung Althornbach, wo die ersten Baumstümpfe zu sehen sind. Verena Hartmann sagte gestern, Kinder, Eltern und Erzieherinnen seien den betroffenen Abschnitt abgegangen und entsetzt über den Kahlschlag. Die Aussagen des UBZ-Chefs Werner Boßlet, man habe dort der Verkehrssicherungspflicht nachkommen müssen und er sei nicht bereit, über das Thema zu diskutieren (wir berichteten am 15. Februar), „wollen wir so nicht stehen lassen“, so Hartmann. Mit den Kindern würden Plakate für den Dienstag vorbereitet mit Aufschriften wie „Wir trauern um die Bäume“ und „Herr Boßlet, wir wollen die Bäume zurück!“. Ein Ziel ist es laut Verena Hartmann, dass im betroffenen Bereich neue Bäume gepflanzt werden. „Wer möchte, kann sich uns gerne anschließen bei der Demonstration am Dienstag“, hofft Hartmann auf Mitstreiter.

Nils erklärt: Kurze Kaffee-Geschichte

Ursprünglich stammt die Kaffeepflanze aus Äthiopien, von wo aus sie über das Osmanische Reich nach Mitteleuropa kam, immer entlang der Handelsrouten. Das erste Kaffeehaus entstand 1654 in Venedig. Im Jahr 1685 eröffnete in Wien das erste Kaffeehaus, nur wenig später hat das Heißgetränk wohl auch in Mittelbaden Einzug gehalten. Leisten konnten sich Kaffee nur die damaligen Superreichen, der Adel. Das änderte sich erst, nachdem die Niederländer Kaffeeplantagen auf ihrem Kolonialgebiet Java anlegen ließen. Produktion und Transport der Bohnen wurde billiger, der Kaffee konnte auch in den Stuben der Bürger Einzug halten. Viele Namen und Begriffe rund um den Kaffee erinnern noch an diese Zeit, Mokka beispielsweise an die Handelsstadt al’Mukha (Jemen). Und weil die ersten Kaffeebohnen für die Plantagen auf Java aus Arabien kamen, heißen diese Bohnen Arabica-Kaffee. Noch heute.

Nils fragt: Was ist eine Lärmampel?

Wer krank ist, braucht viel Zeit, um sich zu erholen. Ruhe ist dabei ganz wichtig. Das ist auch bei kleineren Erkrankungen so, bei Menschen, die beispielsweise am Gehirn operiert wurden, aber noch viel wichtiger. Damit störende Einflüsse, zum Beispiel zu laute Gespräche oder die Geräusche der verschiedenen Geräte und Maschinen, an die die Patienten angeschlossen sind, nicht zu laut werden, gibt es auf der Intensivstation des Westpfalz-Klinikums eine Lärmampel. Sie hat die Form eines Ohrs. Das leuchtet grün, solange es leise genug ist. Veränderungen werden durch gelbe und rote Lichter in der Mitte, sozusagen der Ohrmuschel, angezeigt. So wissen Ärzte, Pfleger und Besucher immer, wie sie sich verhalten sollen.

Nils erklärt: Die afrikanische Kartoffel

Frank Lehmann hat mir von der afrikanischen Kartoffel erzählt. Da war ich doch verdutzt. Kartoffel ist doch Kartoffel, dachte ich. Er hat mir dann erklärt, dass das schon eine ganz andere Pflanze ist. Sie heißt Maniok und sieht aus wie ein Baum. Dieser kann bis zu fünf Meter hoch werden. In der Erde wachsen die essbaren Knollen. Die sind aber nicht rund, sondern sehen eher aus wie Karotten. Manche Knollen können bis zu einem Meter lang und zehn Kilogramm schwer werden. „Wir haben sie roh und gekocht gegessen“, sagt Lehmann. Der Geschmack erinnere an den von Esskastanien. Man kann daraus auch Mehl mahlen. Nach der Ernte treibt der Baum dann wieder neue Knollen aus. In Afrika ist die Pflanze weit verbreitet und ein Grundnahrungsmittel. So wie bei uns die Kartoffel eben.

Nils fragt: Was ist ein Konzern?

Sicher habt ihr schon das Wort Konzern gehört. Zum Beispiel ist die BASF in Ludwigshafen ein Konzern, genauer ein Chemiekonzern. Oder Aldi mit seinen Märkten ist ein Handelskonzern. Gemeinsam ist diesen Konzernen, dass es ein beherrschendes Unternehmen gibt. Es leitet einheitlich andere abhängige Unternehmen. Zusammen bilden sie einen Konzern. Man spricht hier manchmal auch von der Muttergesellschaft und den Tochtergesellschaften.

Das zentrale Unternehmen des BASF-Konzerns heißt BASF SE und sitzt in Ludwigshafen. Zur BASF SE gehören viele Tochterunternehmen in Deutschland und weltweit, zum Beispiel eine BASF Mexicana SA de CV in Mexiko oder die BASF Coatings GmbH in Münster, wo das Geschäft mit Farben und Lacken gesteuert wird.

Die Zentralgesellschaft einer der beiden Aldi-Konzerne ist die Unternehmensgruppe Aldi Süd in Mülheim an der Ruhr. Zu ihr gehören viele Unternehmen weltweit. Alleine in Deutschland gibt es unter anderem 30 Regionalgesellschaften. Sie sind jeweils für 50 bis 70 Filialen verantwortlich. Aldi Süd ist in Deutschland nur in West- und Süddeutschland tätig und hat hier 1890 Filialen.

Nils fragt: Was ist Mobbing?

Haben eure Lehrer oder Eltern auch schon mal mit euch über das Thema Mobbing gesprochen? Meine Schwester Nessy hat Mama gestern am Küchentisch gefragt, was das eigentlich sei. Sie habe ihre Freunde in der Schule darüber reden hören. Mama hat gesagt, „Mobbing“ ist ein Begriff, der aus dem Englischen kommt – vom Verb „to mob“, was auf Deutsch so viel wie „belästigen“ oder „anpöbeln“ heißt. „Mobbing“ – oder auch „Mobben“ – nennt man also das regelmäßige Ärgern, Schikanieren und seelische Verletzen von anderen. Mobbing kann überall vorkommen, hat Mama dann gesagt, zum Beispiel in der Schule, am Arbeitsplatz von Erwachsenen oder auch im Fußballverein oder in der Ballettschule. Auch im Internet werden Menschen gemobbt. Das wird „Cyber-Mobbing“ genannt, wenn beispielsweise eine Person in einem sozialen Netzwerk etwas Gemeines über eine andere schreibt. Für die Opfer dieser Mobbing-Attacken hat das oft schlimme seelische, meist auch körperliche Folgen, hat Mama erklärt.

Nils berichtet: Kinder zeigen Kunstwerke

Wollt ihr Kunst von Kindern sehen? Dann kommt morgen ins „Mauseloch“ nach Dudenhofen. Dort spielen und basteln Mädchen und Jungen und machen gemeinsam Musik. In zwei Kursen haben fünf und sechs Jahre alte Kinder Kunstwerke geschaffen. Sie haben verschiedene Länder kennengelernt. Sie haben erfahren, welche Künstler in den Ländern leben und wie die Kunst dort aussieht. Dann haben die Kinder selbst solche Kunstwerke geschaffen. Sie haben Mandalas aus Naturmaterialien gemacht, Figuren aus Draht oder bunte Bilder. Übrigens: Im September startet ein neuer Kurs „Künstlerische Weltreise“, anmelden kann man sich unter Telefon 06232 1209467. Die Kunstausstellung morgen in der Carl-Zimmermann-Straße 80 könnt ihr euch am Donnerstag von 15 bis 16.30 Uhr anschauen.

Nils erklärt: Warum es die Kindertafel gibt

Menschen essen anders als Biber. Sie müssen einkaufen und kochen. Einige Familien haben zu wenig Geld für Lebensmittel. Für sie gibt es die Tafel. Da bekommen sie preiswert alles, was sie brauchen. Auch Gemüse und Obst. Dennoch gehen viele Erwachsene lieber zu Fast-Food-Ketten. Dass das ungesund ist, weiß jedes Kind. Die Leute vom Speyerer Roten Kreuz haben sich erschrocken, dass es so viele arme Kinder in der Stadt gibt. Sie wollen ihnen beibringen, wie gesunde Ernährung mit wenig Geld geht. Die Kinder können das ihren Eltern erzählen und mit ihnen kochen. Wir Biber leben von dem, was wir in der Natur finden. Von Kräutern, Sträuchern, Blättern und Zweigen. Auch Gemüse und Obst wachsen in der Natur. In der Kindertafel lernen die Teilnehmer, was man damit alles machen kann.

Nils erklärt: Was ist Jazz?

Jazz, das muss etwas sein, das richtig Spaß macht, aber auch anstrengend sein kann, denke ich mir. Zumindest strahlen das die Musiker hier auf der Seite aus, oder? Ich hab mal rumgefragt, was Jazzmusik denn genau ist – und ganz unterschiedliche Antworten bekommen. Opa Nörgel geht manchmal zum Frühschoppen, da gibt es Dixieland. Mein Papa hört gern sehr schnelle Jazz-Musik, die Bebop heißt. Dann hat er aber auch Platten, die ganz entspannt klingen. Er sagt, das sei Cool Jazz. Unser Nachbar hört Musik, die fetzt wie Rockmusik, nur ohne Gesang. Das nennt er „Fusion“. Und meine Tante hört ziemlich komisches Zeug. Das wirkt manchmal, als ob die Instrumente leiden. Sie sagt, das sei Avantgarde und Free Jazz. Jazz klingt also ganz verschieden. Aber etwas muss doch gleich sein? Meine Tante sagt, dass alle Jazzer Musik erfinden, während sie spielen. Das nennt man improvisieren. Wenn die Musiker gut sind, reagieren sie dann darauf, was die anderen gerade machen. Deswegen ist Jazz spannend.

Nils fragt: Wer war Georg Neumayer?

Der Georg von Neumayer, nach dem die deutsche Forschungsstation in der Antarktis benannt ist, das war ein richtiger Tausendsassa. Der hatte es nicht nur im Köpfchen, sondern konnte auch zupacken: Als junger Mann heuerte er als Seemann auf Segelschiffen an und lernte so Südamerika und Australien kennen. Nebenbei erwarb er das Steuermannspatent und baute in Australien ein Observatorium auf, das er auch mehrere Jahre lang leitete.

Dabei war Neumayer als „Landratte“ geboren worden, und zwar 1826 im nordpfälzischen Kirchheimbolanden. In Speyer drückte er die Schulbank. Dort begeisterte ihn der geniale Mathematiker Friedrich-Magnus Schwerd für Physik und Astronomie. Nach dem Studium in München und den Jahren in Australien wurde er 1873 Direktor der von ihm mitbegründeten Deutschen Seewarte in Hamburg. Ihre Aufgabe: Die je nach Jahreszeit unterschiedlichen Wind- und Strömungsverhältnisse auf den Meeren zu erforschen und so die Seefahrt sicherer zu machen. Daneben setzte er sich für die deutsche Polarforschung ein. 1909 ist er in seiner pfälzischen Heimat in Neustadt gestorben. Was für ein beeindruckender Mensch dieser Forscher und Macher war, zeigt sich an seinen ungezählten Ehrungen: Er wurde geadelt, nach ihm wurden ein Krater auf dem Mond und Schulen und Straßen in der Pfalz benannt. Und die 14.000 Kilometer entfernte deutsche Forschungsstation in der Antarktis.