Als ich vor ein paar Tagen im Speicher unseres Biberbaus war, habe ich eine Kiste entdeckt. Darin lagen Fotos von Opa Nörgel und Oma Nagute. Urlaubsbilder, Hochzeitsfotos, Schnappschüsse aus ihrer Schulzeit. „Was machst du da?“, fragte plötzliche eine Stimme. Es war Opa Nörgel. „Ich schaue eure Bilder an. Ich wusste gar nicht, dass ihr schon Fotoapparate hattet“, sagte ich. Er erklärte mir, dass es schon seit rund 200 Jahren Kameras gibt. Die Franzosen Nicéphore Niepce und Louis Daguerre gelten als die Erfinder der Fotografie. Sie entwickelten die ersten Techniken und chemischen Verfahren, die es ermöglichten, Bilder festzuhalten. Doch damals sahen die Kameras ganz anders aus, ihre Gehäuse waren aus Holz, später erst aus Metall. Displays gab es, na klar, noch nicht. Die Fotos wurden früher auch nicht auf den Computer übertragen, sondern auf Papier entwickelt und in einen schönen Rahmen gepackt. Oder in eine Kiste gelegt wie bei Opa und Oma.
Kategorie: Allgemein
Nils fragt: Was ist Schwarzarbeit?
„Da haben sie aber wieder eine Menge Schwarzarbeiter bei Kontrollen erwischt “, hat Papa neulich beim Zeitunglesen geschimpft. Schwarzarbeiter – das ist ja merkwürdig. Sind das Arbeiter, die ganz schwarze Kleidung anhaben? Oder arbeiten die immer nur nachts? Papa hat dann erklärt, was es mit der Schwarzarbeit auf sich hat. Wer arbeiten geht, muss Steuern bezahlen von dem Geld, das er verdient. Auch der Arbeitgeber, der die Menschen angestellt hat, muss Abgaben bezahlen. Davon werden viele Aufgaben finanziert, die der Staat hat. Manche Menschen melden aber ihre Arbeit nicht an, und manche Arbeitgeber tun dasselbe mit ihren Angestellten. Also zahlen sie auch keine Steuern, sondern behalten das ganze verdiente Geld für sich: Sie arbeiten schwarz – so nennt man das. Man spricht auch von Schattenwirtschaft, weil das Ganze sich nicht öffentlich abspielt, sondern heimlich. Denn Schwarzarbeit ist gegen das Gesetz und schadet all denen, die ehrlich ihre Steuern bezahlen. Der Zoll ist in Deutschland für die Suche nach Schwarzarbeitern zuständig.
Nils berichtet: Selbst Geschichten schreiben
Zum sechsten Mal schon wird der Arno-Reinfrank-Jugendpreis an Menschen zwischen zehn und 21 Jahren verliehen. Dieses Mal mit dem Thema „Neugier oder Misstrauen – Wie begegnen wir Fremden“. Wenn dir eine schöne Geschichte oder ein Gedicht zu dem Thema einfällt, dann mach’ doch mit, denn es gibt Preise für die Gewinner und Büchergutscheine für alle Teilnehmer. Um ein Gedicht einzureichen, musst du mindestens 14 Jahre alt sein. Bewertet wird aber nicht nur der Text selbst: Auch die Art, wie du ihn vorträgst, zählt. Gedichte müssen nämlich im Poetry Slam vorgetragen werden und für Kurzgeschichten brauchst du eine Zusammenfassung und einen Textausschnitt. Einsenden kannst du deinen Beitrag bis 27. Oktober per E-Mail mit dem Betreff „Arno-Reinfrank-Jugend-Preis“ an diana.goldschmidt@ludwigshafen.de.
Nils fragt: Was ist eine Gründung?
„Ich mach’ ein Geschäft auf und verkaufe meine gesammelten Nüsse“, verkündet Nils. „Ich will nämlich nächste Woche ins Kino und brauche Geld.“ Aber so einfach, wie Nils sich das vorstellt, ist das Gründen nicht. Dabei gilt es, rechtliche Vorgaben zu beachten. Gründer müssen sich zudem Gedanken darüber machen, woher sie das Geld nehmen, das sie am Anfang brauchen: für Geräte und die Miete zum Beispiel. Damit junge Gründer mit ihrer Geschäftsidee nicht alleine dastehen, gibt es in Kaiserslautern mehrere Einrichtungen, die ihnen helfen. Und Nils? Der leiht sich das Geld fürs Kino dann doch lieber bei seiner Schwester.
Nils fragt: Wie wird Butter gemacht?
Butter wird meistens aus Kuhmilch hergestellt. Darin ist Fett in kleinsten Tröpfchen ganz fein verteilt. Früher wurde Milch zwei Tage stehen lassen. Obenauf schwimmt dann Rahm, der besonders fetthaltig ist. In den Molkereien wird heute dieser Rahm in Maschinen abgeschleudert. Der Rahm wird dann abgeschöpft und reift eine Zeit lang. Dann wird gebuttert. Der Rahm wird dabei geschlagen, also mechanisch so lange bearbeitet, bis die winzigen Fettkügelchen darin zerstört werden. Dadurch wird das Fett darin freigesetzt und verbindet sich immer weiter miteinander, bis schließlich Butterklumpen entstanden sind. Die werden zusammengeknetet und schließlich in die gewünschte Form gebracht, wie ihr sie zum Beispiel von den Butterstücken im Supermarkt kennt.
Nils fragt: Was sind Steuern?
Die Bürger eines Landes zahlen Steuern an den Staat. Bei uns ist das die Bundesrepublik Deutschland. Dieses Geld gibt der Staat dann für Sachen aus, von denen viele etwas haben. Beispielsweise sind Steuern da, um die Polizei zu bezahlen, Straßen und Schulen. Es gibt viele Steuerarten. Eine wichtige ist beispielsweise die Einkommensteuer. Die zahlen deine Eltern, weil sie Geld verdienen. Übrigens zahlt auch ihr Steuern, etwa beim Kauf eines Kaugummis: Das Geschäft muss einen Teil des Geldes, das ihr an der Kasse hinlegt, als Steuer an das Finanzamt abgeben: Diese Steuer heißt Mehrwertsteuer.
Nils fragt: Was ist denn eine Koalition?
Bestimmt habt ihr in der Schule schon einmal einen Klassensprecher gewählt. Dieses Amt ist wichtig. Denn der Schüler mit den meisten Stimmen darf dann für eine bestimmte Zeit im Gespräch mit den Lehrern erklären, was der Klasse wichtig ist. Wahlen gibt es auch für ganz Deutschland. Sie heißt Bundestagswahl. Gewählt werden Parteien. Diejenige mit den meisten Stimmen darf regieren, also bestimmen. Sie kann zum Beispiel vorschlagen, welche Gesetze geändert werden oder neu entstehen sollen. Darüber wird dann abgestimmt. Wenn zwei Schüler ähnlich viele Stimmen haben, könnte euer Lehrer vorschlagen, dass beide gemeinsam Klassensprecher werden. Sie müssten dann immer wieder darüber reden, was wichtig ist und was noch warten kann. Die Parteichefs machen das ähnlich. Um regieren zu können, braucht eine Partei nämlich mindestens die Hälfte aller Stimmen. Die bekommt eine Partei alleine oft nicht. Sie sucht sich deshalb weitere Parteien mit dem Ziel, gemeinsam die Regierung zu bilden. Sie sind dann eine Koalition. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Zusammenschluss“.
Nils berichtet: Kinder- und Jugendbuchpreis
Sie ist schon eine alte Dame, und als sie am Freitag Abend auf der Buchmesse in Frankfurt die Bühne betrat, wirkte sie gar nicht wie ein Star: Aber Gudrun Pausewang ist mit ihren Büchern, vor allem mit ihren Kinder- und Jugendbüchern, sehr bekannt geworden. Weil sie mit dem, was sie geschrieben hat, immer auch dafür sorgen wollte, dass ihre Leser nachdenken, finden viele ihre Bücher so besonders und wichtig. Deshalb wurde die 89-Jährige nun bei der Verleihung des Jugendliteraturpreises mit dem Sonderpreis für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet.
Aber es gab natürlich noch mehr Preise: Sieger bei den Sachbüchern wurde Piotr Sochas „Bienen“, in dem man so ziemlich alles über diese Insekten erfahren kann. Als bestes Bilderbuch bekam „Hier kommt keiner durch!“ von Isabel Minhós Martins die „Momo“, wie die Preis-Trophäe heißt, und das Preisgeld. In der Sparte Kinderbuch wurde „Sally Jones. Mord ohne Leiche“ von Jakob Wegelius ausgezeichnet, in der eine Gorilladame die Hauptrolle spielt. Nach Alaska führt das Buch, das die Jury in der Kategorie Jugendbuch am besten fand: Bonnie-Sue Hitchcocks „Der Geruch von Häusern anderer Leute“. Ein anderes Jugendbuch gefiel der Jugendjury am besten: Sie vergab ihren Preis an „Nur drei Worte“ von Becky Albertalli. Zum allerersten Mal gab es noch einen weiteren Preis nämlich unter dem Titel neue Talente: Für sein Kinderbuch „Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer“ wurde Mario Fesler geehrt.
Nils fragt: Wofür braucht man eine Gewerkschaft?
Stellt euch vor, wir Biber müssten einen großen Damm über den Eckbach bauen. Ein Oberbiber beauftragt uns, die Stämme zu fällen und zu schleppen. Für diese Arbeit werden wir pro Tag bezahlt. Nach acht Stunden sind wir erschöpft, aber der Oberbiber möchte, dass wir für das gleiche Geld zehn Stunden arbeiten. Deshalb wählen wir Biber einen Kollegen, der unsere Interessen gegenüber dem Oberbiber vertritt und das Gehalt und die Arbeitszeit aushandelt. Das ist das, was eine Gewerkschaft macht. Sie vertritt die Interessen der Arbeitnehmer. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall ist mit fast 2,8 Millionen Mitgliedern die größte Arbeitnehmerorganisation der Welt. Sie kümmert sich seit 1949 um Leute, die in Fabriken mit Metall, Stahl, Elektroprodukten oder Kunststoff arbeiten. Auch Holz gehört dazu – da sind wir Biber ja Experten.
Nils fragt: Was bedeutet duale Ausbildung?
Vielleicht habt ihr euch schon überlegt, was ihr nach der Schule einmal machen wollt, welcher Beruf euch Spaß machen würde. Um einen Beruf zu lernen, gibt es in Deutschland mehrere Möglichkeiten. Einige kann man an speziellen Schulen lernen, für andere musst du an einer Universität studieren. Für die meisten Berufe jedoch ist eine betriebliche Ausbildung nötig. Dafür musst du dich bei einer Firma um einen Ausbildungsplatz bewerben. Das nötige Fachwissen für deinen späteren Job lernst du in einer Berufsschule, die praktischen Fertigkeiten, etwa wie du mit Werkzeugen umgehen musst, in dem Betrieb, bei dem du angestellt bist. Die Ausbildung läuft also parallel an zwei Orten ab. Deswegen nennt man diese Art der Ausbildung duale Ausbildung. Das Wort dual, das aus dem Lateinischen kommt, bedeutet aus zwei Einheiten bestehend. Seite 2