Nils berichtet: Braille und Wein

Klare Sache: Ob ihr Traubensaft, Orangenlimo oder gar Cola im Glas habt – das Getränk ist nicht nur am Geschmack zu erkennen, sondern auch an seinem Aussehen. Und natürlich am Etikett auf der Flasche, aus der es ausgeschenkt wird.

Was aber, wenn man nichts sehen kann, weil man blind ist? Im Fall von Wein hat sich der französische Winzer Michel Chapoutier da vor über 20 Jahren etwas Besonderes einfallen lassen. Die Etikette auf seinen Weinflaschen sind auch mit Blindenschrift versehen. Diese Schrift besteht aus Punktmustern. Die Punkte werden von hinten ins Papier gedrückt. Dadurch bilden sich vorne kleine Erhebungen, die von blinden Menschen mit den Fingerspitzen ertastet und wie ein Text gelesen werden können. Entwickelt hat die Schrift im Jahr 1825 der Franzose Louis Braille, also ein Landsmann von Michel Chapoutier.