Nils berichtet: Von Nähmaschinen zu Autos – Opels wechselvolle Geschichte

Annähernd 90 Jahre lang war der Rüsselsheimer Autobauer Opel Teil des in Detroit sitzenden US-Autokonzerns General Motors (GM), der zum Beispiel Autos der Marke Chevrolet baut. Seit 2017 ist Opel aber nicht mehr deutsch-amerikanisch, sondern deutsch-französisch, denn der französische Autokonzern PSA mit seinen Marken Peugeot, Citroën und DS hat das Lenkrad in der Opel-Zentrale in Rüsselsheim übernommen. Allerdings: Opel will an den Werten seiner Automarke, wie zum Beispiel Zuverlässigkeit oder moderne Technik zu moderaten Preisen, unbedingt festhalten. Insofern hat PSA aus Sicht mancher selbstbewusster Opelaner nur auf dem Beifahrersitz Platz genommen und schlägt vor, wohin die Reise gehen soll.

Bei der Marke Opel denkst du wahrscheinlich nur an Autos. Doch los ging es im Jahr 1862 mit Nähmaschinen. Der gelernte Schlosser Adam Opel baute in jenem Jahr in seiner hessischen Geburtsstadt Rüsselsheim seine erste Nähmaschine und legte damit den Grundstein für das Unternehmen. Auf die Nähmaschinen folgten ab dem Jahr 1886 Fahrräder. Opel stieg danach zum damals weltgrößten Fahrradhersteller auf.

Erst 1899 startete die Firma mit dem Bau von Autos – doch da war Adam Opel schon vier Jahre tot. 1902 kam mit dem „Patent Motorwagen System Lutzmann“ (12 PS) die erste Eigenkonstruktion auf den Markt. Von 1901 bis 1930 baute die Firma zusätzlich Motorräder. 1928 fuhr Adam Opels Enkel Fritz mit einem Raketenauto auf der Berliner Avus 238 km/h. Und 1929 erhob sich Opel mit dem Raketenflugzeug „Sander RAK1“ sogar in die Lüfte. Der Erfolg kam für die Firma mit Autos: 1936 war Opel mit über 120.000 Kfz pro Jahr sogar größter Fahrzeughersteller Europas. Lang, lang ist’s her. Das Zulieferwerk in Kaiserslautern besteht übrigens auch schon lange: seit 1966.