Wenn ich in ein Dojo, einen Trainingsraum, eintrete, muss ich mich verbeugen. Eigentlich muss ich mich im Karate die meiste Zeit vor anderen verbeugen. Diese Geste soll meinen Respekt vor meinem Gegenüber zeigen. Schnell kapiere ich, dass es im Karate nicht darum geht, jeden zu schlagen oder Bretter zu zertreten. Es geht um Selbstkontrolle, Konzentration und Etikette. Damit sind Umgangsformen oder Manieren gemeint. Karate beginnt und endet mit Höflichkeit. Die fernöstliche Kampfkunst stammt ursprünglich aus Okinawa und bedeutet leere Hand. Die Karateka beschreiten einen Weg mit leeren Händen, auf dem sie sich selbst ständig verbessern. Erst am Ende dieses langen Weges erlangen sie den schwarzen Gürtel, das Zeichen des Karatemeisters.