Seit gestern feiern Muslime in aller Welt ihr wichtigstes Fest: das Opferfest. Auf Arabisch heißt es Eid al-Adha. Die Türken nennen es Kurban Bayrami. Hinter dem Fest, das vier Tage dauert, steckt eine Geschichte aus dem Koran. Das ist das Heilige Buch der Muslime. Sie steht aber auch in der Bibel, also in der Heiligen Schrift der Christen. Und auch die Juden glauben an die Erzählung. Sie geht so: Gott wollte überprüfen, ob die Menschen wirklich an ihn glauben. Als Probe befahl er einem Familienvater, seinen Sohn zu opfern. In der islamischen Welt heißt der Vater Ibrahim. Die Christen und Juden nennen ihn Abraham. Und der Sohn, um den es ging, der hieß bei den Muslimen Ismail. In der Bibel ist der Name Isaak.
Die Geschichte endet gut: Denn Gott (die Muslime nennen ihn Allah) sah, dass der Familienvater tatsächlich bereit war, seinen Sohn zu opfern. Da befahl Gott, es doch nicht zu tun. Stattdessen wurde ein Widder geschlachtet. Um daran zu erinnern und Gott zu danken, schlachten Muslime bis heute zum Eid al-Adha Tiere. Meistens sind das Schafe oder Ziegen. Das Fleisch wird dann oft den Armen geschenkt.
Kinder bekommen zum Opferfest Geschenke. Die Familien treffen sich. Viele ziehen sich schick an. So wie bei den Christen zu Weihnachten schickt man sich gegenseitig Feiertagsgrüße. Auf Arabisch sagt man: Eid mubarak! Auf Türkisch: Bayramin kutlu olsun. Das heißt: gesegnetes Fest.