Nils erklärt: Finanz- und Ergebnishaushalt

Puh, mir schwirrt immer noch der Kopf! So eine Gemeinderatssitzung ist auf Dauer wirklich nichts für mein armes Nagerhirn. Ich sage es euch im Vertrauen, da muss man auch schrecklich lange stillsitzen – das liegt mir so gar nicht. Besonders verwirrend fand ich die Sache mit dem Haushalt. Ich dachte immer, den putzt man – eben wie Zuhause. Aber weit gefehlt, hier geht es nicht ums Schrubben, sondern um Geld – genauer gesagt, um das Vermögen der Gemeinde. Und das müssen die Beamten genau im Auge behalten. Nicht, dass einer mehr ausgibt, als er tatsächlich zur Verfügung hat.

Manchmal muss man aber für Dinge mehr Geld ausgeben, als einem im Jahr lieb ist. So ist für die Gemeinde der Bau einer Straße sehr teuer. Da kann man schnell mal Überblick über die Kosten verlieren. Damit das nicht passiert, unterscheidet man in der Gemeindeverwaltung zwischen Ergebnishaushalt und Finanzhaushalt. Ich habe mir das so gemerkt: Vor kurzem habe ich mir ein neues Skateboard gekauft. Das war ziemlich teuer, eigentlich zu teuer für ein Jahr. Es hat 100 Euro gekostet. Aber das Gute ist, dass ich auf dem Skateboard nicht nur ein Jahr zur Schule fahren kann, sondern ganz viele Jahre. Ich habe mir vorgenommen richtig gut darauf aufzupassen. Mindestens zehn Jahre will ich damit fahren. Wenn das klappt, kostet mich das Skateboard nur zehn Euro pro Jahr, weil zehn mal zehn ja 100 ist. Würde ich, wie die Gemeinde, eine Übersicht über meine Ausgaben führen, würde ich diese zehn Euro nun jeweils für zehn Jahre im Ergebnishaushalt vermerken. Die kompletten Kosten für das Skateboard, also 100 Euro, stehen dagegen im Finanzhaushalt.

Genauso macht das die Gemeindeverwaltung mit den Kosten einer Straße. Die Mitarbeiter überlegen, wie lange die Straße wohl halten wird und rechnen die Gesamtkosten auf die Jahre um. Dieser Betrag wird im Ergebnishaushalt festgehalten. Die komplette Summe kommt dagegen – ja genau, ihr habt es schon verstanden – zum Finanzhaushalt.