Warum an einem Kirchturm eine Uhr sein muss, war mir lange nicht klar. Bis Oma Nagute mir mal erzählte, dass – als sie ein Kind war – nur ganz wenige eine eigene Uhr besaßen. Von einem Handy ganz zu schweigen, das gab es damals ja noch gar nicht. Auf die Kirchturmuhr aber konnte jeder gucken – oder ihren Schlag alle Viertelstunde hören. Außerdem läutete fast überall eine Glocke zu besonderen Zeiten, wie vormittags um 11 Uhr oder abends um 18 Uhr. Dann wussten die Kinder, dass sie mit dem Spielen draußen aufhören und nach Hause kommen mussten. Und alle, die arbeiteten, dass jetzt Pause oder Feierabend war.
Und heute? Sicher hörst du auch jeden Sonntagmorgen die Kirchenglocken läuten. Sie laden die Menschen zum Gottesdienst ein. Manchmal läuten die Glocken auch in der Woche. Dann findet ein besonderer Gottesdienst wie eine Hochzeit oder eine Beerdigung statt. Manche Kirchenglocken läuten alle 15 Minuten – sie geben uns die Uhrzeit an.