Nils erklärt: Vom Gletschereis zum Eis am Stiel

Ob nun am Stiel, im Becher, als Kugel oder in der Waffel: Eis ist einfach lecker. Und nicht nur im Sommer. Fast acht Liter Eis – also acht Familienpackungen – isst jeder Deutsche im Jahr. Schon vor 5000 Jahren war Speiseeis in China bekannt. Auch die alten Griechen liebten die „Götterspeise”: Schnee mit Honig, Fruchtsaft und Wein. Die Römer verfeinerten Schnee und Gletschereis mit Zimt, Rosenwasser und Baumharz. Obendrauf kamen Datteln, Feigen, Mandeln und Trockenfrüchte. Eisessen war ein Luxus, den sich nur reiche Menschen leisten konnten. Das erste Eiscafé, in dem alle Leute Eis genießen konnten, eröffnete 1672 in Paris. Gut 100 Jahre vorher hatten italienische Konditoren entdeckt, wie man künstliche Kälte mit Hilfe von Salpetersalz erzeugen konnte. Das war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum „Eis für alle”. Denn jetzt war die Eisproduktion nicht mehr vom Ort und der Jahreszeit abhängig. Mit den Auswanderern aus Europa gelangte die Eistradition auch nach Amerika, wo in der Stadt Baltimore 1851 die erste Speiseeisfabrik eröffnet wurde. Der große Durchbruch kam aber erst, nachdem der Deutsche Carl von Linde 1876 die Kältemaschine erfunden hatte. Das erste Eis am Stiel gab`s 1923 in den USA. Heute werden in Deutschland etwa 1 Milliarde Eis am Stiel gelutscht. Das meiste Eis wird aber gelöffelt – aus großen Packungen aus der Tiefkühltruhe.