Nils erklärt: Was die Schultüte mit dem ersten Schultag zu tun hat

Ihr habt euch vielleicht auch gewundert, warum die nette Frau oben auf dem Foto eine Schultüte in der Hand hat. Sie ist doch viel zu alt, um ihren ersten Schultag zu feiern. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Tag in der Grundschule. Zusammen mit meiner Mama habe ich eine große Schultüte gebastelt. Sie war leuchtend gelb und oben mit blauem Papier zugebunden. Alle neuen Schüler wurden mit ihren schönen bunten Tüten fotografiert. In der großen Pause durften wir dann unsere Schultüten öffnen. Bei mir waren unzählige Süßigkeiten, ein großer Block, Stifte und ein Gummiball drin. Mit dem haben wir sofort ein bisschen gespielt. Opa Nörgel hat mir erzählt, dass es wohl schon seit über 200 Jahren Schultüten in Deutschland gibt. Von Thüringen und Sachsen aus verbreitete sich dieser Brauch schnell in ganz Deutschland. Damals wurden sie „Zuckertüten“ genannt. Opa sagt, dass uns Schulkindern damit der Anfang in das „ernste“ Leben versüßt werden soll. Das mit dem Ernst verstehe ich allerdings nicht so ganz, Schule macht doch so viel Spaß. Die Dame auf dem Foto hat die Schultüte übrigens als Andenken bekommen, weil sie jahrelang als Rektorin in einer Schule gearbeitet hat. Dafür hat sie auf jeden Fall auch ein paar Süßigkeiten verdient.