In der Nacht zum Freitag bin ich von einem lauten Rumpeln geweckt worden. „Nanu, ist Papa wieder aus dem Bett gefallen?“, hab’ ich ganz verschlafen meinen Bruder Nals gefragt. Doch es war gar nicht Papa Nagbert. Draußen tobte ein heftiges Gewitter. Nals und ich sind gleich ans Fenster gerannt. Es war großartig: Donner grollte, Regen rauschte, und Blitze in den tollsten Formen zuckten über den Himmel. Im Sommer gibt es besonders viele Gewitter, denn der Boden wird durch die Sonne aufgeheizt. Die Feuchtigkeit aus dem Boden, den Flüssen und Seen verdunstet und erwärmt die Luft über der Erde. Diese feuchtwarme Luft wird leichter, steigt auf und kühlt sich, je weiter sie nach oben kommt, wieder ab. Gewitterwolken bilden sich, und es entsteht eine elektrische Spannung, die sich in Blitzen entlädt. Im sogenannten Blitzkanal erwärmt sich die Luft schlagartig, was eine Druckwelle auslöst, die sich mit Schallgeschwindigkeit (etwa 333 Meter pro Sekunde) bewegt und dabei das Geräusch macht, das wir als Donner kennen. Du kannst errechnen, wie weit ein Gewitter in etwa entfernt ist: Du musst zählen, wie viele Sekunden zwischen Blitz und Donner liegen und diese Zahl durch drei teilen. So erhältst du die Anzahl der Kilometer. Liegen zwischen Blitz und Donner zum Beispiel neun Sekunden, dann ist das Gewitter etwa drei Kilometer entfernt. Seite 3