Nils erklärt: Ein Landgraf verhalf Pirmasens zu Stadtrechten

Bestimmt habt ihr schon irgendwann einmal das Wort Landgraf gehört. Landgrafen gab es vor allem im Mittelalter. Sie waren jeweils für ein bestimmtes Gebiet im Deutschen Reich verantwortlich, welches sie im Namen des Königs verwalteten. Ein Landgraf war es auch, der dafür sorgte, dass Pirmasens die Stadtrechte erhielt. Landgraf Ludwig IX. (gesprochen: Landgraf Ludwig der Neunte) von Hessen-Darmstadt gründete im 18. Jahrhundert in Pirmasens, das damals noch ein kleines Dorf war, einen Standort für Soldaten, auch Garnison genannt. In wenigen Jahren entwickelte sich aus dem kleinen Dorf eine größere Residenz, die sich ab 1763 dann offiziell Stadt nennen durfte. Und weil Landgraf Ludwig Soldaten und Militär toll fand, ließ er den Exerzierplatz bauen, damit er seine Soldaten auch in Friedenszeiten auf- und abmarschieren sehen konnte. Musikalisch war Ludwig auch, denn er komponierte viele, viele Militärmärsche für seine Männer. Außerdem sagt man ihm nach, dass er an Gespenster glaubte. Ihm zu Ehren finden jedes Jahr die Landgrafen-Tage statt.

Nils erklärt: Kernspintomografie

Weil mein Opa Nörgel solche Schmerzen im Rücken hatte, musste er vor ein paar Monaten „in die Röhre“. So haben die Erwachsenen das genannt. Als neugieriger Jungbiber habe ich natürlich nachgefragt, was das ist. Eine Kernspintomografie, haben sie mir dann gesagt. Was für ein schwieriges Wort! MRT wird es auch genannt. Das steht für Magnetresonanztomografie. Das Wort weist wenigstens schon darauf hin, dass hier sehr starke Magnete am Werk sind. Die tasten sozusagen den Körper ab und machen Bilder vom Menschen innendrin, aber das merkt man selbst gar nicht.

Das ist wohl so ähnlich wie beim Röntgen. Das haben sie bei mir schon mal gemacht, als ich meinen Arm gebrochen hatte. Aber bei den MRT-Bildern kann sich der Arzt am Computer den Kopf oder das Rückgrat von allen Seiten und an jeder beliebigen Stelle anschauen. So kann er feststellen, warum der Patient Schmerzen hat.

Schlimm sei es nicht gewesen, hat Opa Nörgel erzählt. Aber er musste 20 Minuten auf der Liege im Gerät ganz still liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Und das Gerät hat ganz laute Brumm- und Piepgeräsche gemacht. Deswegen musste er auch Schützer über den Biberohren tragen.

Nils erklärt: Insektenfreundlicher Garten

Bei meinem Nachbarn im Garten blüht es in allen Farben. Und zwar viele Wochen lang, immer was anderes. Sieht toll aus und da brummen und summen die Honigbienen, Wildbienen und Hummeln. Vorne in der Straße brummt nichts; da liegen Steine auf dem Boden. Komisch, meine leuchtenden Hornveilchen oder die Forsythie mit den gelben Blüten locken keine Bienen an. Da finden sie nämlich keinen Nektar, also keine Nahrung. Deshalb sausen sie alle in Nachbars Garten herum. Gerade sind die Schneeglöckchen und Krokusse verblüht. Die Osterglocken sind noch da, die Tulpen und der Apfelbaum blühen bald. Überall sind auch Buschwindröschen und Waldveilchen zu sehen, außerdem Kräuter wie Salbei, Minze und Melisse. Die Kornelkirsche, Himbeere, Akelei, Natternkopf, Lungenkraut, Klee, Lilien, Malve: Es gibt ganz viel für die Insekten. Mein Nachbar mag am liebsten heimische Pflanzen, genau wie die Insekten auch.

Nils erklärt: Ein Akku speichert die Energie

Hast du schon ein Handy? Dann hast du auch einen Akku. Der Akku liefert die Energie zum Anschalten und Nutzen des Handys. Wenn du das Handy an der Steckdose anschließt, lädt der Akku auf. Das bedeutet, dass die elektrische Energie im Akku gespeichert wird. Das ist der Zweck jedes Akkus: Die wiederholte Speicherung von Energie, die später bei Bedarf abgegeben wird. Einen solchen Akku gibt es beispielsweise auch in Laptops und vielen elektrischen Zahnbürsten. Die Batterien in Autos sind ebenfalls Akkus: Sie laden automatisch beim Autofahren auf. Übrigens ist Akku eine Abkürzung für Akkumulator. Dieses Wort wird aber kaum verwendet. Es stammt ursprünglich aus der lateinischen Sprache: „accumulare“ bedeutet so viel wie „ansammeln“. Beim Akku geht es also um das „Ansammeln“ von Energie.

Nils erklärt: Warum wir Zähne putzen

Bakterien, die unsichtbar in unserem Mund leben, essen genauso gerne Zucker wie ihr wahrscheinlich auch. Das Problem ist nur, dass die Bakterien mit dem Zucker aus Kuchen, Schokolade, Gummibärchen und Limonade Säure herstellen, und die wiederum macht eure Zähne kaputt. Sie greift den sogenannten Zahnschmelz, das ist die äußerste Schicht auf euren Zähnen, an, und frisst richtige Löcher in die Zähne. Dann habt ihr Karies, schwarze Löcher in den Zähnen, die der Zahnarzt stopfen muss. Am besten ist es also, vorzubeugen: Zweimal am Tag ordentlich Zähne putzen hilft. Wichtig ist das vor allem abends, nachdem ihr das letzte Mal gegessen habt: Denn normalerweise wäscht euer Speichel die Säure im Mund gut weg. Wenn ihr aber schlaft, produziert der Körper nicht so viel Speichel. Dann ist es also besonders wichtig, dass die Bakterien vorher weggewaschen wurden.

Nils fragt: Was ist Antisemitismus?

Sind Menschen Juden gegenüber feindlich eingestellt, nennt man das Antisemitismus. Diese Leute reden zum Beispiel schlecht über Juden, also über Menschen, die sich zum Judentum bekennen. Das ist eine Religion wie Christentum und Islam. Deutsche haben Juden viel Leid angetan: Von 1933 bis 1945 wurden europaweit Millionen Menschen vertrieben und ermordet, weil sie jüdischer Herkunft waren. Heute leben rund 100.000 Juden in Deutschland. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nach wie vor viele Menschen schlecht über sie denken.

Nils erklärt: Das Hören

Wisst ihr, was ich am Hören besonders faszinierend finde? Es ist der einzige unserer fünf Sinne, der ständig auf Empfang geschaltet ist! Sehen, riechen, schmecken, fühlen – die sind beim Schlafen ausgeschaltet. Nicht so das Hören.

Am liebsten höre ich Musik. Krach mag ich gar nicht. Denn das Gehör ist ja auch sehr sensibel – das von Tieren noch mehr als das von Menschen. Und Hören ist bei Euch übrigens nur möglich, weil die kleinsten Knochen des Menschen daran beteiligt sind: Hammer, Amboss und Steigbügel. Sie liegen direkt hinterm Trommelfell und leiten die Schwingungen, die von den Schallwellen verursacht worden sind, weiter in Richtung Gehirn.

Schreibt Euch das mal hinter die Ohren. Nicht, dass es zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder ’rauskommt. Damit ich Euch nicht die Ohren lang ziehen muss. Seht Ihr, viele Redensarten drehen sich um das Hören und die Ohren – es ist eben ein sehr wichtiges Sinnesorgan.

Und sich einfach mal darauf zu konzentrieren, kann arg schön sein. Legt Euch doch einfach im Frühling mal auf die Wiese, schließt die Augen und horcht, was Ihr da alles in der Natur hören könnt!

Nils erklärt: Hambach kommt von Haganbach

Hambach heißen mehrere Ortschaften in Deutschland. Aber es gibt nur ein Hambach an der Weinstraße. Es ist ein Winzerdorf an der Haardt, einem Mittelgebirge, das zum Pfälzerwald gehört. Hambach zählt über 3000 Einwohner und ist ein Ortsteil von Neustadt. Der Name leitet sich aus einem alten Wort ab: Haganbach. Das bezeichnete einen kleinen Bach, der aus einem Hag, einem Wald mit wenig Bäumen, floss. Vermutlich war das der Hambach, der bei dem Ort entspringt. Hambach ist bekannt wegen seines Schlosses und seiner tollen Feste. Und dort wachsen viele Esskastanien. Die Früchte sammle ich im Herbst mit Oma Nagute.

Nils fragt: Warum schon wieder Ostern?

Kaum habe ich die Ostereier vor unserem Biberbau gesammelt und aufgefuttert, ist in Ludwigshafen schon wieder Ostern gefeiert worden. Warum das? Opa Nörgel hat mir erklärt, was es damit auf sich hat: Die Griechen, die in der Stadt leben, gehören einer anderen Kirche an. Die orthodoxen Kirchen in Südost- und Osteuropa, wo auch Griechenland liegt, berechnen ihre Feiertage nach dem Julianischen Kalender, bei dem die Mondphasen Grundlage sind. Katholische und evangelische Christen richteten sich nach dem Gregorianischen Kalender, der auf der Umlaufbahn der Sonne um die Erde beruht. Daher weichen die Termine fürs Osterfest voneinander ab. „Bis zu fünf Wochen können dazwischen liegen“, sagt Opa. Eigentlich ist das doch ganz praktisch, habe ich mir mit meinen Geschwistern Nals und Nessy überlegt, dann können wir ja gleich zweimal Ostereier sammeln. Da hat Opa nur gelacht und gemeint: „Nils! Man kann nicht gleichzeitig zwei verschiedenen Religionen angehören. Also schlagt euch das mit dem doppelten Rumgeeiere mal aus dem Kopf!“

Nils erklärt: Begegnung mit Hunden

Ich habe ganz schön Angst vor großen Hunden, besonders, wenn sie größer sind als ich und laut bellen. Ich weiß nie, wie ich mich verhalten soll, wenn einer auf mich zurennt. „Du sollst einem Hund nie direkt in die Augen schauen, das weiß doch jeder“ meint Opa Nörgel. „Ja, das hat mir auch der Lambrechter Tierarzt Tobias Winter gesagt“,sagt Oma Nagute. Winter rate, den Blick zu senken und Abstand zu halten. „Außerdem ist es wichtig, sich nicht schnell zu bewegen. Denn sonst bekommt der Hund Angst oder geht von einem Angriff aus“, weiß Oma. Auf keinen Fall sollte ich panisch wegrennen, sondern ihm langsam aus dem Weg gehen. Ärgern geht übrigens gar nicht. Denn nicht jeder Hund versteht Spaß.