Nils fragt: Was ist ein Mineral?

Neulich habe ich im Steinbruch einen schönen funkelnden Stein gefunden. Da hat mir meine Schwester Nessy erklärt, dass das ein Mineral sei. Als ich fragte, was das denn nun schon wieder sei, meinte sie, dass man zu Mineralien auch Grubenerze sage. Der Begriff stammt bereits aus dem 16. Jahrhundert und wurde vor allem von den Franzosen geprägt. Insgesamt weiß man von rund 5200 verschiedenen Mineralienarten. Die Lehre von den Mineralien ist die Mineralogie, die Verwendung und Bearbeitung der Steine nennt man Lithurgik. Minerale können viele tausend Jahre alt sein und sich über Jahre aus Lava, geschmolzenen Steinen, in Vulkanen oder bei Gasprozesse bilden.

Meist sind Mineralien feste, gesteinsähnliche Stoffe, aber auch Wasser, Quecksilber oder Erdöl zählen zu den Mineralien. Alles, was nicht vom Tier oder einer Pflanze stammt, ist ein Mineral. Somit sind Mineralien fast überall vorhanden. Sie kommen in unterschiedlichen Farben vor. Welche, die je nach Lichtart andersfarbig erscheinen, nennt man alexandrierend. Typische Farben von Mineralen sind rot, rot-braun, gelb, grün oder blau. Bei vielen Mineralien vereinigen sich mehrere Farben.

Nils fragt: Was ist die Reformation?

Wenn wir heute von Christen sprechen, sind damit meistens Protestanten und Katholiken gemeint. Das war nicht immer so. Vor 500 Jahren gab es nur die katholische Kirche. Der Mann, der das ändern sollte, war Martin Luther. Er war Mönch und Professor für Theologie. Das Wort „Reformation“ bedeutet so viel wie „Erneuerung“. Erneuert wurde die katholische Kirche. Luther ärgerte sich zunehmend über einige ihrer Regeln. Da waren zum Beispiel die Ablassbriefe, mit denen man sich von seinen Sünden freikaufen konnte, anstatt zu beichten. Verdient haben an solchen Briefen allein der Papst und die Bischöfe. Außerdem störten Luther die uneingeschränkte Macht des Papstes und das Eheverbot für Priester. Mit der Botschaft der Bibel hatte das für ihn nicht mehr viel zu tun. Deshalb formulierte Luther 95 Verbesserungsvorschläge, auch Thesen genannt, für die Kirche. Der Papst war jedoch nicht begeistert davon – man hatte ihn schließlich öffentlich kritisiert. Deshalb wurden Luther und seine Anhänger verfolgt. Luther floh und änderte seinen Namen. Damit jeder die Bibel lesen konnte, übersetzte er sie ins Deutsche. Der Umbruch war nun nicht mehr aufzuhalten: Luther und seine Anhänger verbreiteten die 95 Thesen in ganz Deutschland.

Nils fragt: Wer war Hubertus?

Hubertus, dessen Namenstag am 3. November gefeiert wird, lebte vor ungefähr 1300 Jahren. Die Legende berichtet, dass er sich nach dem Tod seiner Frau in die Wälder zurückzog und als Jäger unterwegs war. Eines Tages soll ihm ein Hirsch begegnet sein, in dessen Geweih ein Kreuz aufleuchtete. Eine Stimme soll ihn zur Umkehr aufgefordert haben. Von dem Zeitpunkt an soll der Witwer nur Gott und den Menschen gedient haben. Er wurde Mönch und Bischof und als Wohltäter bekannt. Hubertus ist unter anderem der Schutzheilige der Jäger.

Nils fragt: Warum verlieren Tannen im Winter keine Nadeln?

Jedes Jahr fallen die bunten Blätter im Herbst von den Bäumen. Gleichzeitig stehen Tannen mit ihren Nadeln daneben, als sei nichts geschehen. Während Laubbäume ihre Blätter abwerfen, um in der Kälte Energie und Wasser zu sparen, müssen Nadelbäume dies nicht tun. Dank der schützenden Wachsschicht, mit der die Nadeln überzogen sind. So werden die Tannen vor dem Austrocknen bewahrt. Ewig bleiben Nadeln jedoch nicht am Baum hängen. Bis zu zehn Jahre alt können sie werden, dann fallen sie ab. Dies kann das ganze Jahr über passieren, nicht nur in der kalten Jahreszeit. Eine Ausnahme ist die Lärche. Diese wirft ihre Nadeln jährlich ab, wie ein Laubbaum.

Nils fragt: Was ist denn ein ICE-Sprinter ?

Das Wort Sprinter kennt ihr sicher aus dem Sport. Es wird dort meist für Läufer gebraucht, die auf einer relativ kurzen Distanz besonders schnell sind. Die Deutsche Bahn (DB) verwendet den Begriff im ICE-Verkehr etwas anders. Bezeichnet werden damit Züge, die schneller sind als andere ICE, weil sie seltener halten, manchmal sogar lange Strecken ohne Halt fahren. Früher haben die ICE-Sprinter von Berlin nach Frankfurt unterwegs gar nicht gehalten. Nun verwendet die DB den Begriff aber auch für die Züge, die auf dem Weg von Frankfurt nach Berlin nur in Erfurt und Halle halten.

Nils fragt: Wie heißen die Vögel mit der orangefarbenen Brust?

„Die ersten Wintergäste sind da“, hat mir Oma Nagute gesagt. Sie meint die schönen bunten Vögel mit der orangefarbenen Brust und Schulter. Das sind Bergfinken, die sind mit den bei uns lebenden Buchfinken verwandt. Bergfinken brüten in Skandinavien und Nordost-Europa, kommen aber als Wintergäste zu uns, und zwar durchaus in großen Scharen. Ein Naturbeobachter aus der Region hat die ersten Bergfinken in diesem Jahr gesehen. Manche ziehen noch ein bisschen weiter Richtung Süden, andere bleiben über Winter bei uns und versorgen sich auf den abgeernteten Feldern oder in Hecken und Gestrüpp mit Nahrung. Sehr gerne fressen sie Buchecker oder Nüsse. Manchmal treten diese Bergfinken in großen Schwärmen auf und kommen an die Futterhäuschen.

Nils erklärt: Halloween

Jeder weiß, dass Halloween etwas mit Geistern und gruseliger Verkleidung zu tun hat. Aber wisst Ihr auch, was es mit dem Fest auf sich hat? Die Bezeichnung „Halloween” stammt aus dem Englischen. Es ist die Nacht vor dem Feiertag Allerheiligen. Das heißt auf Englisch: „All Hallows Eve”. Daraus wurde Halloween.

Schon vor vielen Hundert Jahren wurde in der Nacht auf den 1. November in Großbritannien gefeiert. Es wurde der bevorstehende Winter begrüßt. Die Menschen damals glaubten fest daran, dass in dieser Nacht die Seelen der Verstorbenen zurück auf die Erde kommen und in die Häuser zurückkehren.

Um ihnen den Weg zu zeigen, wurden am Wegesrand große Feuer entfacht. Doch viele hatten Angst vor den heimatlosen, verirrten Geistern und Seelen. Sie glaubten, diese würden in der Nacht herumspuken und friedliche Menschen erschrecken. Deshalb verkleideten sich die Menschen als Hexen, Skelette oder Vampire. Viele stellten auch beleuchtete Kürbisse auf, um böse Geister zu vertreiben.

Gruselspaß für Kinder gibt es am 31. Oktober in Waldsee, da ist nämlich Halloween for Kids. Da dürfen von 16 bis 18 Uhr Kinder in die gruselig geschmückte Sommerfesthalle, bevor die Erwachsenen abends feiern. Eine Halloween-Party unter dem Motto „Spuk im Wald“ veranstaltet am Dienstag auch der Karnevalverein Dudenhofen mit den Asparagus-Hexen. Beginn an der Grillhütte ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Nils erklärt: Der Küster heißt in der Pfalz Kirchendiener

Wen küsst er, der Küster? Das habt ihr euch vielleicht gefragt. Manchmal nennt man den Küster auch Mesner. Küster hat nichts mit Küssen zu tun, das Wort hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Erst hieß es „custos“, das ist Lateinisch und bedeutet „Wächter“. Später wurde daraus „Custor“ und dann schließlich „Küster“. Das Wort „Mesner“ hat nichts mit Messe zu tun, sondern kommt auch aus dem Lateinischen. Da heißt „Mansio“ Haus und ein „Mansonarius“ hat auf das Haus aufgepasst. Heute ist damit das Gotteshaus, nämlich die Kirche gemeint. Wächter braucht man aber nicht mehr.

Ein Küster ist eine Art Hausmeister für die Kirche. In der Pfalz gibt es ein deutsches Wort für dieses Amt: Kirchendiener. Er schließt die Kirche auf und zu, läutet die Glocken zu besonderen Gelegenheiten und sorgt dafür, dass der Pfarrer alles hat, was er braucht. Der Kirchendiener kauft den Messwein ein und kümmert sich darum, dass die Kirche für besondere Anlässe schön geschmückt ist. Aber auch weitere Gebäude, wie etwa ein Gemeindesaal oder Pfarrzentrum werden vom Kirchendiener mitbetreut. Früher mussten die Mesner noch selber an Stricken ziehen, um die Glocken zu läuten. Das war schwer, weil so eine Glocke aus Bronze riesig groß ist und Tonnen wiegt. Heute geht das Läuten zum Glück elektrisch.

Nils erklärt: Auch Züge können Flügel haben

Züge können zwar nicht fliegen, aber manchmal haben sie trotzdem Flügel. Wenn ein Zug geteilt wird und die beiden Teile danach zu unterschiedlichen Zielen weiterfahren, nennen die Planer diesen Vorgang „flügeln“. Die ICE, die von Berlin nach Nordrhein-Westfalen fahren, haben einen „Ruhr-Flügel“ und einen „Wupper-Flügel“. Die Ruhr und die Wupper sind Flüsse. Der Zug aus Berlin wird in Hamm geteilt, der „Ruhr-Flügel“ hält unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg und Düsseldorf, der „Wupper-Flügel“ in Hagen, Wuppertal und Köln. Eine andere ICE-Linie, bei der geflügelt wird, ist die von München nach Hamburg und Bremen. Hier wird der Zug in Hannover geteilt.

Das Flügeln hat den Vorteil, dass mehr Fahrgäste ihr Ziel erreichen, ohne dass sie umsteigen müssen – aber natürlich nur, wenn sie im richtigen Teil des Zuges sitzen. Wer im ICE einen Platz reserviert, bekommt automatisch den richtigen Zugteil zugewiesen. Bei Nahverkehrszügen muss man selbst aufpassen, dass man in den richtigen Wagen einsteigt.

Nils erklärt: So können Ärzte Leukämie-Patienten helfen

Krebs ist eine sehr schlimme Krankheit, an der immer noch ganz viele Menschen sterben. Eine Krebsform ist Leukämie. Hier werden vom Krebs die Knochenmarkzellen geschädigt – das ist der Ort, an dem das Blut produziert wird. Deshalb spricht man auch von Blutkrebs. Viele Leukämiepatienten brauchen eine Stammzellspende. Die Stammzellen können die Ärzte gewinnen, indem sie Blut abzapfen. Wichtig bei der Stammzellspende ist, dass die Blutmerkmale von Patient und Spender möglichst gut übereinstimmen. Das ist so ähnlich wie bei einem Puzzle. Da die Ärzte aber nicht bei Millionen von Menschen Blut abzapfen können, werden zunächst Gewebeproben entnommen. Dafür müssen Spender nur den Mund öffnen. Der Arzt holt sich alles, was er wissen muss, mit einem Wattestäbchen. Die Informationen landen in einer großen Datei. Und immer wenn ein Patient einen Spender sucht, werden die Puzzleteilchen miteinander verglichen – in der Hoffnung, dass zwei zueinander passen. Per Infusion kommen die gespendeten Stammzellen in den Körper des Patienten. Die Stammzellen sind so schlau, dass sie sich gleich am Knochenmark ansiedeln, der Patient wieder Blut produzieren und gesund werden kann.