Um berühmte Menschen ranken sich oft Geschichten, von denen man nicht genau weiß, ob sie wahr sind. So eine Erzählung ist auch der Besuch des Schinderhannes in Otterberg. Der berüchtigte Räuber hieß eigentlich Johannes Bückler und wurde 1779 geboren. In seinen 24 Lebensjahren hat er gestohlen, geraubt, erpresst und gemordet. Wie viele Straftaten er begangen hat, weiß man nicht so genau. Mal ist von 130, dann von mehr als 200 die Rede. Jedenfalls wurde er 1803 zum Tode verurteilt. Dieser Schinderhannes soll einmal im Blauen Haus zu Mittag gegessen haben. Als die Polizisten unterwegs waren, um ihn zu verhaften, hat ihm das ein Otterberger ins Ohr geflüstert. Daraufhin soll er der Erzählung nach durch das geschlossene Fenster auf sein Pferd gesprungen und im Galopp davongeritten sein. Sein Pferd verlor dabei ein halbes Hufeisen, das an den Eisenring angeschweißt wurde, an dem der Flüchtende sein Pferd angebunden hatte. Neben dem Haupteingang zum Gasthaus sind noch heute der Ring und das halbe Hufeisen zu sehen.