Nils berichtet: Spürhunde retten Rehkitze

Gleich drei oder vier Rehkitze haben Hunde jetzt bei Hettenleidelheim (Kreis Bad Dürkheim) jetzt aus den Wiesen vertrieben, die für die „Bambis“ so etwas wie ihr Kinderzimmer sind. Aber diesmal ist das nicht passiert, weil die Halter ihre Haustiere nicht unter Kontrolle hatten. Stattdessen hatten Jäger sogar extra eine Rettungshundestaffel kommen und auf die Grünflächen führen lassen. Denn dort ist das Gras schon so hoch, dass es in den nächsten Tagen abgeschnitten wird.

Doch wenn die großen Landmaschinen kommen, versuchen Kitze immer, sich zu verstecken: Sie ducken sich auf den Boden, sind für die Bauern dann unsichtbar. Die können daher nicht verhindern, dass ihre Mäh-Geräte die kleinen Rehe erfassen und töten. Mit Einsätzen wie dem bei Hettenleidelheim soll das verhindert werden. Die Jäger hoffen, dass die Rehe vor dem Mähen nicht mehr zurückkommen, weil die Wiese noch nach den Hunden riecht.

Nils fragt: Was ist eine Wallfahrt?

In vielen Religionen glaubt man, dass es bestimmte Orte gibt, an denen übernatürliche Kräfte besonders stark sind. Das sind Orte, die in der Geschichte der Religion eine besondere Rolle gespielt haben. Im Islam ist das zum Beispiel Mekka, eine Stadt im westlichen Saudi-Arabien. Für Christen gibt es Zehntausende solcher Wallfahrtsorte, darunter beispielsweise die Stadt Rom oder das spanische Santiago de Compostela.

Will man nun zu diesen besonderen Orten reisen, unternimmt man eine Wallfahrt. Man nennt das dann auch „pilgern“. Oft macht man das zu Fuß. Auf dem Weg dorthin trifft man dann auch auf andere Gläubige, mit denen man sich austauschen kann, mit denen man sich unterhalten kann. Andere wiederum machen diese Reise auch gerne alleine und haben dabei viel Zeit zum Nachdenken. Manchmal verwendet man die Begriffe „Pilgern“ und „Wallfahren“ auch in Situationen, die gar nichts mit Religion zu tun haben. Nämlich dann, wenn sich viele Menschen auf den Weg zu einem Ort machen. Seite 2

Nils fragt: Was ist denn Roaming?

Der Begriff Roaming stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie herumwandern oder herumstreifen.

Wichtig ist dieser Begriff für alle Leute, die mit dem Handy im Ausland unterwegs sind. Denn sie müssen beim Telefonieren oder der Internetnutzung mit dem Mobilgerät Roaming-Gebühren bezahlen. Diese sind meist höher als die Preise für den Handy-Gebrauch innerhalb Deutschlands.

Das begründen die Mobilfunkfirmen damit, dass sie die Verbindung aus dem ausländischen Handy-Netz in das inländische Netz weiterleiten müssen. Aber die Europäische Union (EU) möchte, dass es billiger ist, über die staatlichen Grenzen hinweg zu telefonieren und das Internet zu nutzen. So sind im vergangenen Sommer die höheren Roaming-Preise für grenzüberschreitende Verbindungen entfallen und es gelten nur die niedrigeren Inlandspreise. Aber das gilt nur für die Staaten in der EU. Auf Reisen in Länder außerhalb der EU – wie etwa die Türkei, die Schweiz oder die USA – fallen auch weiterhin hohe Roaming-Gebühren an.

Nils fragt: Wie kam die Kastanie zu uns?

Im Herbst bin ich oft mit meinen Kumpels in den Wäldern unterwegs und wir sammeln Keschde, um sie dann zu mampfen. Für uns sind die Kastanien ein leckerer Snack für zwischendurch, für euch Menschen waren die Esskastanien aber sogar mal überlebenswichtig. Wusstest ihr, dass die Esskastanien vom frühen Mittelalter bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts – also knapp 1400 Jahre lang – das Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung in den Bergregionen Südeuropas waren? Dort, wo kein Getreide angebaut werden konnte, wurden sie zum Brot der Armen.

Seit der Antike wurde die Esskastanie im ganzen Mittelmeerraum angebaut. Schon die alten Griechen ließen sich das süße und nahrhafte Früchtchen gerne als Brot oder Suppe schmecken. Die Römer brachten die Esskastanie dann auch in den Norden. Das Römische Reich reichte damals nämlich bis ins heutige Großbritannien. Und so wurde die Esskastanie auch in der Pfalz heimisch. In unserem milden Klima fühlte sie sich gleich wohl. Die römischen Soldaten, die Legionäre, mussten schließlich unterwegs mit etwas versorgt werden, das sie bei Kräften hielt. Dafür eignete sich die Esskastanie bestens. Nicht nur die Früchte selbst wanderten in den Mund, auch Rinden, Blüten und Blätter nutzten die Römer – als Medizin. Und das Holz? Ihr wisst ja, dass man in der Pfalz gerne Wein trinkt. Früher hat man das Kastanienholz im Weinberg genutzt – als Pfähle für die Reben. Heute nimmt man stattdessen Beton-, Kunststoff- oder Metallpfähle. Dafür ist die Keschde für so viele andere Sachen gefragt. Ich hab sie am liebsten zum Schmausen und darunter Spazieren.

Nils fragt: Welche Aufgabe hat der DGB?

DGB steht für Deutscher Gewerkschaftsbund. Da haben sich also welche zusammengetan, haben sich verbündet. Im Fall des DGB sind das acht einzelne Gewerkschaften. Die acht setzen sich für die Interessen der Arbeitnehmer in verschiedenen Bereichen ein, zum Beispiel für die Beschäftigten in der Metallindustrie, in der Chemie, im öffentlichen Dienst oder auch für die Belange der Lehrer. Nun gibt es aber Themen, die den einzelnen Gewerkschaften gemeinsam am Herzen liegen. Damit sie dafür besser Gehör finden, haben sie sich zusammengetan im DGB, der auch als Dachverband bezeichnet wird. Insgesamt haben die acht DGB-Gewerkschaften knapp sechs Millionen Mitglieder.

Nils erklärt: Grundsteuer

Wer Grund und Boden besitzt, wie das oft landläufig genannt wird, der muss auch Grundsteuer bezahlen. Also eine Steuer, deren Höhe hauptsächlich damit zu tun hat, wie groß das Grundstück ist, das einem gehört. Aber auch damit, wie das Grundstück genutzt wird oder was für ein Haus darauf steht. Es gibt also die Grundsteuer A, die gilt für Felder, Wiesen oder Wälder. Und es gibt die Grundsteuer B für Grundstücke, auf denen ein Haus steht oder auf die man ein Haus bauen dürfte. In Deutschland ist genau geregelt, wo man bauen darf – generell kann man sich merken: wo Ortschaften sind sowie Straßen, Wasserkanäle und Stromleitungen verlaufen. Dass die den Bürgern zur Verfügung stehen, dafür sorgen die Gemeinden. Und die Bewohner bezahlen dafür Steuern, unter anderem die Grundsteuer.

Nils fragt: Gibt es eine Eishockey-EM?

Jedes Jahr eine Weltmeisterschaft – das gibt es bei den großen Mannschaftssportarten nur im Eishockey. Für eine Europameisterschaft wäre da ja auch gar keine Zeit mehr. Die letzte EM fand 1932 statt. Und trotzdem gab es bis 1991 Europameister. Wie das? Es wurde einfach das WM-Ergebnis betrachtet und danach eine Rangfolge der besten europäischen Länder erstellt. Heute gibt es die Euro Hockey Challenge, diese Partien der besten zwölf Nationen unseres Kontinents kurz vor dem WM-Beginn haben aber eher Testspielcharakter. Dieses Jahr siegte Tschechien, Deutschland wurde Neunter.

Nils berichtet: Ein Festtag für alle Mütter

Morgen ist Muttertag, Ihr denkt hoffentlich daran. Schon die alten Griechen und Römer haben ihre Göttinnen mit einem Muttertagsfest geehrt. Im 13. Jahrhundert waren es die Engländer, die „Mutter Kirche“ einen Tag gewidmet haben. Ende des 18. Jahrhunderts forderten Amerikanerinnen einen Festtag für Mütter. Frauenbewegungen in anderen Ländern verlangten mehr Rechte für Frauen. Muttertag, wie wir ihn heute feiern, gibt es, seitdem ihn die Amerikanerin Anna Marie Jarvis 1907 zu Ehren ihrer verstorbenen Mutter eingeführt hat. Sie hat sich für Frauenrechte eingesetzt. Damals hat die Tochter weiße Nelken an Frauen ausgeteilt. 1923 haben deutsche Blumenhändler geworben, Mütter zu beschenken. Seitdem feiern wir an jedem zweiten Sonntag im Mai unsere Mütter. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 gibt es auch in Ostdeutschland Muttertag.

Nils erklärt: Was ist eine Menora?

Die Menora ist eigentlich unter einem anderen Namen bekannter: siebenarmiger Leuchter. Sie ist eines der wichtigsten und wohl das bekannteste Symbole des Judentums. Für Menschen, die jüdischen Glaubens sind, geht die Geschichte dieses Kerzenständers zurück auf Moses. Der wird ja auch im Alten Testament der Bibel erwähnt. Denn dieses ist sozusagen das Heilige Buch der Juden. Sie glauben aber nicht an das Neue Testament. Und Jesus, der ja selbst Jude war, hat in ihrer Religion eine andere Rolle als im Christentum.

Die Menora sollte nicht verwechselt werden mit dem Chanukkia. Dieser Leuchter hat acht Arme auf gleicher Höhe und meist in der Mitte noch einen erhöhten Kerzenhalter. Das ist der sogenannte Diener, von dem aus die anderen Kerzen beim achttägigen Chanukka-Fest Tag für Tag angezündet werden.

Sowohl die Chanukkia als auch die Menora gibt es manchmal mit Olivenöl-Lampen statt mit Kerzen. Damit wurden nämlich früher die Tempel beleuchtet. Das Chanukkafest geht darauf zurück, dass bei der Rückeroberung eines Tempels eigentlich nur noch genügend Öl von den Juden vorgefunden wurde, um die Menora, die im Tempel immer leuchten soll, für einen Tag brennen zu lassen. Wundersamerweise reichte das Öl, bis nach acht Tagen neues, geweihtes Öl da war. Daran erinnern die acht Arme der Chanukkia.

Nils fragt: Was bedeutet Industrie 4.0?

Wenn es eine Industrie 4.0 gibt, dann müsste es eigentlich auch eine Industrie 3.0 und 2.0 und 1.0 gegeben haben. Hat es aber nicht. Der Begriff 4.0 als Bezeichnung für moderne Industrie wurde bei den Versionsnummern von Computerprogrammen abgeschaut. Die erste Version heißt da 1.0. Wenn dann eine große Neuerung kommt, heißt das 2.0 und so weiter.

 

Damit die Industrie 4.0 nicht so alleine dasteht, hat man früheren Entwicklungen im Nachhinein solche Nummern gegeben. Als Industrie 1.0 wird die industrielle Revolution ab 1750 und im 19. Jahrhundert bezeichnet. Erfindungen waren die Dampfmaschine, die mechanische Webmaschine und die Eisenbahn. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dann mit Hilfe von Elektrizität und Fließbändern die Massenfertigung – etwa von Autos – in Fabriken gestartet. Das war Industrie 2.0. Seit den 1970er-Jahren werden verstärkt Computer eingesetzt. Die Produktion wurde automatisiert. Das war die Industrie 3.0. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts rollt die zweite Welle der Digitalisierung. Computer werden leistungsfähiger. Das nennt man Industrie 4.0.