Neulich habe ich mich mit meinem Bruder Nals gestritten, wer das Kinderzimmer aufräumen soll. Papa hat den Streit beendet und gesagt, wir beide müssten aufräumen. Bei einem Spaziergang sind wir später am Justizzentrum in Kaiserslautern vorbeigekommen, und Papa hat uns erklärt, dass dort Richter arbeiten, die im Streit zwischen Menschen entscheiden. Die Richter schauen ins Gesetzbuch, wo drin steht, was erlaubt ist und was nicht – und wie jemand bestraft werden soll, der sich nicht an diese Regeln hält. Das Amtsgericht ist für „kleinere“ Fälle zuständig. Wenn es um schlimmere Dinge geht, landet der Fall vor dem Landgericht, das ebenfalls in Kaiserslautern ist. Und dann gibt’s noch ein Oberlandesgericht in Zweibrücken, falls jemand mit dem Urteil des Landgerichts nicht einverstanden ist.
Kategorie: Allgemein
Nils erklärt: Oft werden Lokführer und Zugführer verwechselt
Wer fährt eigentlich einen Zug – der Lokführer oder der Zugführer? Und welcher der beiden ist der Chef? Lokführer oder Lokomotivführer wird derjenige genannt, der das Triebfahrzeug eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedient. Der korrekte Begriff dafür wäre heute Triebfahrzeugführer oder Eisenbahnfahrzeugführer. Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt, obwohl beide im Personenzug ganz unterschiedliche Aufgaben haben: Der Zugführer ist der Mitarbeiter, der bei einer Fahrt unter anderem für Sicherheit sorgt. Manchmal wird er auch Oberschaffner genannt. Er ist an seiner roten Armbinde zu erkennen, er ist für die Fahrkartenkontrolle zuständig. Der Lokführer muss auf den Zugführer hören, zum Beispiel, wenn dieser ihm im Bahnhof das Signal zur Abfahrt gibt. In den Fernzügen der Deutschen Bahn heißen die Zugführer auch Zugchefs. Kompliziert wird es, wenn zum Beispiel im Nahverkehr nur eine sogenannte Dienstperson der Deutschen Bahn im Zug ist, nämlich der Lokführer. Dann ist der Lokführer der Zugführer.
Nils erklärt: Klebstoff ist eine uralte Erfindung
Sicher hast du schon mal etwas mit Kleber gebastelt. Das ist ganz schön praktisch. Klebstoff hatten schon die Menschen in der Steinzeit. Der kam aber nicht aus der Tube oder aus dem Klebestift. Ihren Kleber haben die Menschen damals aus Birkenrinde gemacht. Die Birke, das ist dieser Baum mit der weißen Rinde. Wenn man die Rinde lange der Hitze eines Feuers aussetzt, ohne dass dabei Luft an die Rinde kommt, dann entsteht schwarzes Birkenpech. Das haben die Steinzeit-Leute als Allzweck-Kleber genutzt. Und damit zum Beispiel ihre Pfeilspitzen aus Stein am Holz ihrer Pfeile befestigt. Wie man Birkenpech herstellt und verwendet, das wussten Menschen also schon vor 200.000 Jahren. Es gibt Funde von Birkenpech, auf denen menschliche Zahnabdrücke zu sehen sind. Die Menschen damals haben ihr Birkenpech also sogar gekaut wie Kaugummi.
Nils erklärt: Das Gut gibt dem Ort Bruchhof den Namen
Dass der Homburger Stadtteil Bruchhof so heißt wie er heißt, verdankt er dem Gutshof, den der Zweibrücker Herzog Christian IV. im Jahr 1766 erbauen ließ. Das Gehöft mit mehreren Gebäuden, die im damals beliebten verschnörkelten Barock-Stil angelegt wurden, befindet sich ganz in der Nähe des Homburger Karlsbergs. Dort ließ Herzog Christians Nachfolger Karl II. August ein riesengroßes Märchenschloss aus dem Boden stampfen, das aber 1793, nur wenige Jahre nach seinem Bau, von Revolutionstruppen niedergebrannt wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das stolze Gut oft den Besitzer. Lange Zeit wurde es einfach Bruchhof genannt – so wie das Dorf –, und im Jahre 1936 wurde es von Rudolf Tascher aus Saarlouis gekauft. Seither war über viele Jahre hinweg der Name Tascher Hof gebräuchlich. Katharina Pieper hat mir erzählt, dass der frühere Pferdestall des Gutshofs jetzt zu einer Festhalle für Hochzeiten und Tagungen umgebaut wird. In früherer Zeit waren dort mal eine Eisengießerei, eine Schnapsbrennerei und im Zweiten Weltkrieg ein Munitionslager untergebracht.
Im Jahr 2014 kauften die Saarbrücker Eheleute Margrit und Archibald von Wegner das verfallene und heruntergekommene Gut Königsbruch. In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt richten sie es nun wieder her. Heute besteht das Gut aus einem zweistöckigen Herrenhaus, den beiden rechtwinklig angrenzenden Wirtschaftsgebäuden Scheune und Pferdestall und einer Mauer mit dem schmiedeeisernen Doppeltor für die Zufahrt. Die Stiftung Schriftkultur ist Mieter im Scheunengebäude des Hofs.
Nils erklärt: Was Kigodi bedeutet
Klar, Kigodi ist zuerst mal eine Abkürzung. Gemeint ist Kindergottesdienst, ein ganz schön langes Wort.
Im Kindergottesdienst wollen die Kirchengemeinden die Bibel so erklären, dass auch Kinder sie verstehen. Deshalb gehören zum Beispiel Malen und Singen dazu. Auf keinen Fall soll es langweilig sein.
Meist wird Kindergottesdienst gefeiert, wenn die Erwachsenen in der großen Kirche beim Gottesdienst sind. Manchmal aber kommen auch alle zusammen – das heißt dann Familiengottesdienst. So einen habe ich erst jetzt an Heiligabend erlebt. Das war toll. Es wurde gesungen, es gab ein Krippenspiel, und die jüngsten Kinder hockten alle auf Kissen auf dem Boden direkt vor der Pfarrerin, während ihre Eltern in den Kirchenbänken saßen. Und es war auch gar nicht schlimm, wenn mal ein Kind aufgestanden ist, um seine Mama zu suchen, oder etwas laut sagte.
Kindergottesdienst gibt es schon lange. Obwohl er nicht an Schule erinnern sollen, liegt dort sein Ursprung. Denn vor noch viel längerer Zeit wurde in England die kirchlich Sonntagsschule gegründet. Arme Kinder hatten damals keine andere Chance, etwas zu lernen. In der Sonntagsschule lernten sie anhand der Bibel lesen und schreiben – und wurden religiös erzogen, was sehr wichtig war.
Nils erklärt: Kläranlage
Eine Kläranlage heißt auch Abwasserreinigungsanlage. Und das Wort besagt schon, was dort passiert: Das schmutzige Wasser, das aus unseren Spülbecken, Badewannen, Toiletten oder aus der Waschmaschine kommt, wird dort gereinigt. Wenn das Abwasser in der Kläranlage ankommt, wird es zuerst grob mit einem automatischen Rechen gereinigt, der alles abfängt, was darin schwimmt: Blätter, Äste, Papier oder Plastik. Probleme gibt es aber mit den Pumpen in der Kläranlage, wenn sogar Windeln im Abwasser landen. Das verursacht oft große Schäden und die Reparaturen sind teuer.
Wenn der grobe Schmutz entfernt ist, wird das Wasser in ein großes Becken gepumpt, das „Belebungsbecken“. Hier sind Bakterien am Werk, also winzige kleine Lebewesen, die die Schadstoffe im Abwasser zersetzen. Dazu brauchen sie Sauerstoff, der hineingepumpt wird. Danach kommt das Abwasser in ein anderes Becken, wo sich der Schlamm absetzen kann. Der Schlamm wird von Zeit zu Zeit abgepumpt und weiter verarbeitet zu Dünger für die Landwirtschaft. Das von den Bakterien schon vorgereinigte Wasser durchläuft dann eine Anlage, in der es mit UV-Licht bestrahlt wird. UV-Licht ist ein spezielles Licht, das dafür sorgt, dass krankmachende Keime nicht mehr wirken können. Danach ist das Wasser wieder sauber, wird in den Bach geleitet und so dem natürlichen Kreislauf zugeführt.
Um zu prüfen, ob auch alles richtig funktioniert, gibt es den Abwassermeister. Der macht täglich einen Rundgang und kontrolliert Behälter, Pumpen und Gebäude. Am Bildschirm des Überwachungscomputers kann er kontrollieren, ob die Anlage richtig arbeitet. Aber um ganz sicher zu gehen, dass kein schmutziges Wasser in den Bach gelangt, werden vom Wasser kleine Mengen weggenommen und im Labor untersucht.
Nils erklärt: Das Burggymnasium
Das heutige Burggymnasium nahm 1875 als Städtische Töchterschule seine Arbeit auf. Beim Bau des Gebäudes, das in der Nähe der ehemaligen Barbarossaburg steht, nahm sich der Architekt das Heidelberger Schloss zum Vorbild. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, da die Schule im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde. Nach dem Wiederaufbau war in der Schule die höhere weibliche Bildungsanstalt untergebracht. 1966 erhielt die Schule den Namen „Staatliches Gymnasium an der Burgstraße Kaiserslautern“, seit dem Jahr 2000 heißt sie „Burggymnasium“.
Nils erklärt: Phishing und Skimming
Immer wieder versuchen Betrüger an Passwörter oder Kontonummern heranzukommen, um Geld zu stehlen. Eine Methode heißt Phishing. Phishing ist ein Kunstwort. Es setzt sich zusammen aus dem Begriff Password und dem englischen Wort fishing – auf deutsch fischen oder angeln.
Die Betrüger versuchen dabei beispielsweise mit E-Mails, an die Passwörter von Menschen zu kommen, um Bankkonten zu knacken. Dabei geben sie sich zum Beispiel als Bankmitarbeiter aus und schreiben, man müsse eine bestimmte Internet-Homepage besuchen und dort seine Bank- und Zugangsdaten zur Überprüfung eingeben.
Eine andere Methode an die Daten zu kommen, heißt Skimming. Das ist auch ein englisches Wort und bedeutet: abschöpfen oder absahnen. Die Diebe verändern dabei betrügerisch die Geldautomaten, so dass sie eine Kopie der Geldkarte erstellen können. Um dann noch an die Persönliche Identifikationsnummer – meist kurz Pin genannt – zu kommen, bauen sie eine Kamera ein, um die Menschen beim Geldabheben und der Eingabe der Pin zu beobachten. Die Polizei rät deshalb, immer beim Eintippen der Pin mit der Hand das Gerät abzudecken. Zudem sollten die Menschen darauf achten, ob der Geldautomat möglicherweise manipuliert worden ist.
Nils erklärt: Viel Hilfe für Handwerker
Es gibt viele Handwerksberufe. Wie der Name schon sagt, stellen Handwerker in der Regel etwas mit ihren Händen her. Uns Bibern gefallen natürlich besonders die Schreiner, weil sie mit Holz arbeiten. Daraus können sie zum Beispiel Tische machen. Auch ein Bäcker ist ein Handwerker. Er stellt Brot her und ein Brauer macht Bier. Wer einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet – zum Beispiel eine Bäckerei –, der muss Mitglied in der Handwerkskammer werden.
Die Kammer bestimmt unter anderem Prüfungsordnungen für Ausbildungsberufe. Sie legt also fest, was ein junger Mensch alles lernen muss, bevor er ein Bäcker wird. Außerdem helfen die Kammern ihren Mitgliedern, wenn sie Fragen haben. Die Handwerkskammer der Pfalz hat ihren Sitz in Kaiserslautern.
Freiwillig ist dagegen die Mitgliedschaft in einer Innung. Das heißt: Dort muss man nicht mitmachen. In einer Innung sind die Handwerker eines bestimmten Berufs zusammengeschlossen. Es gibt zum Beispiel eine Schreiner-Innung. Wenn sich die Innungen zusammentun, dann entsteht die Kreishandwerkerschaft. Etwa 35 Innungen sind in der Kreishandwerkerschaft Vorderpfalz zusammengeschlossen. Das hat mir Hans Ziegle erzählt, der 22 Jahre lang Kreishandwerksmeister war, also deren Chef. Auch die Kreishandwerkerschaft hilft ihren Mitgliedern, bei Fragen weiter. Und sie organisiert den Austausch zwischen den Betrieben. Also, dass die Handwerker miteinander reden und ihre Erfahrungen teilen.
Nils erklärt: Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt
Kürzlich bin ich mit einer Dampflok gefahren. Das hat viel Spaß gemacht. Aber wer fährt eigentlich so einen Zug – der Lokführer oder der Zugführer? Und wer von den beiden ist der Chef? Lokführer oder Lokomotivführer wird derjenige genannt, der das Triebfahrzeug eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedient. Der korrekte Begriff dafür wäre heute Triebfahrzeugführer oder Eisenbahnfahrzeugführer. Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt, obwohl beide bei der Fahrt eines Personenzuges ganz unterschiedliche Aufgaben haben: Der Zugführer ist der Mitarbeiter, der bei einer Fahrt unter anderem für die Sicherheit sorgt. Manchmal wird er auch Oberschaffner genannt. In jedem Fall ist er an seiner roten Armbinde zu erkennen. Er ist in jedem Fall für die Fahrausweiskontrolle zuständig. Der Lokführer muss auf den Zugführer hören, zum Beispiel, wenn dieser ihm im Bahnhof das Signal zur Abfahrt gibt. Bei ihren Fernzügen bezeichnet die Deutsche Bahn ihre Zugführer auch als Zugchefs. Kompliziert wird es, wenn zum Beispiel im Nahverkehr nur eine sogenannte Dienstperson der Deutschen Bahn im Zug ist, nämlich der Lokführer. In diesem Fall ist der Lokführer dann der Zugführer. Seite 4