Nils erklärt: Modern Dance erzählt Geschichten

Opa Nörgel ermahnt mich häufig: Ich soll nicht so viele englische Wörter benutzen, es gebe doch für alles deutsche Begriffe. Zuletzt hat er die Nase gerümpft über den Ausdruck „Modern Dance“, als wir die Show der Tanzabteilung des TuS Großniedesheim gesehen habe. „Da kann man doch auch ,moderner Tanz’ sagen“, schimpfte Opa Nörgel.

Das sagt aber in der Welt des Tanzens niemand. Denn Modern Dance – das habe ich im Internet recherchiert – ist um 1900 herum in den USA als Gegenbewegung zum klassischen Ballett und zum Gesellschaftstanz entstanden und dann zum festen Begriff sowie zum Unterrichtsfach an Tanzschulen geworden. Beim Modern Dance steht der körperliche Ausdruck an erster Stelle, und die Tänzer bilden eine Einheit, in der jeder für das Gelingen der Aufführung beiträgt. Wenn Opa Nörgel unbedingt einen deutschen Begriff dafür verwenden will, dann wäre eher das Wort Ausdruckstanz geeignet.

Der Großniedesheimer TuS beschreibt Modern Dance als „tänzerisches Erzählen einer Geschichte“, aber auch als Sportart, für die man ausdauernd trainieren muss. Kinder ab sieben Jahren, die sich davor nicht scheuen, können mitmachen. Geübt wird montags und dienstags um 17 Uhr in der Eckbachhalle.

Nils erklärt: Was das Pony vom Pferd unterscheidet

Kennt ihr den Witz: „Geht ein Cowboy zum Friseur. Kommt er wieder raus: Pony weg!“ Damit sind natürlich Stirnfransen gemeint – Haare, die ins Gesicht fallen. Ein echter Cowboy würde natürlich niemals auf einem Pony angeritten kommen. Echte Cowboys reiten Pferde. Was aber genau ist der Unterschied, denn eigentlich sehen sich Ponys und Pferde doch ziemlich ähnlich. Was sofort ins Auge fällt, ist der Größenunterschied. Und darin liegt auch schon die Erklärung: Ein Pferd ist mindestens 1,48 Meter groß. Als Pony wiederum bezeichnet man ein Pferd, das kleiner ist als 1,48 Meter. So wurde es festgelegt. Gemessen wird die Höhe eines Pferdes am Widerrist. Und das hat seinen Grund: Der Widerrist ist der Übergang vom Hals zum Rücken. Den kann man meist gut sehen, denn er ist ein bisschen erhöht – wie ein kleiner Hubbel. Was man da sehen und fühlen kann, sind die langen Dornfortsätze der ersten Brustwirbel. Senkt das Pferd den Kopf, ist das sein höchster Punkt. Riese unter den Pferden ist das Shire Horse: 1,80 Meter sind keine Seltenheit. Im Gegensatz dazu bringt es ein Shetland-Pony gerade mal auf einen Meter.

Nils erklärt: Der Christbaum

An Weihnachten schmücken Millionen Menschen auf der ganzen Welt einen Baum. Den Brauch, einen Baum zum Fest ins Haus zu holen, gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert. Anfangs hatten nur reiche Leute Christbäume, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten ihn sich auch einfache Menschen leisten. Die Bedeutung ist für alle gleich: Im dunklen Winter ist er mit seinen Lichtern ein Zeichen für neues Leben. Mit seinen immergrünen Nadeln steht er für die immer wieder erwachende Natur. In Deutschland werden jedes Jahr rund 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, vor allem Nordmanntannen – da pieksen die Nadeln nicht so – und Blaufichten. Die Nadelbäume werden extra angepflanzt, und es dauert lange, an die 15 Jahre, bis aus ihnen ein Weihnachtsbaum von etwa zwei Metern Höhe geworden ist. Neben Tannen und Fichten werden auch Kiefer, Buchsbaum, Eibe und Wacholder verwendet. In Deutschland gibt es auf rund 15 000 Hektar landwirtschaftliche Flächen, auf denen Weihnachtsbäume gezüchtet werden. Das entspricht etwa 21 000 Fußballfeldern. Rund 70 Prozent des heimischen Bedarfs werden so gedeckt. Ein Teil der Christbäume kommt aber auch aus anderen Ländern, die meisten davon aus Dänemark.

Geschmückt werden Christbäume meist mit Kugeln, (Stroh-)Sternen, Lametta und (elektrischen) Kerzen, es gibt aber auch Christbaumschmuck, der besonders Kindern sehr zugesagt: essbaren nämlich. Das können Lebkuchen und Zuckerstangen sein oder auch kleine Schokoladenfiguren oder -kugeln. Dann macht auch das Abschmücken Spaß.

Nils erklärt: Was macht ein bayerisches Postamt in Pirmasens?

Wer genau hinsieht, kann auf der Alten Post am Pirmasenser Bahnhof oben den Schriftzug „Königlich Bayerisches Postamt“ erkennen. Die Alte Post war tatsächlich mal ein „Königlich Bayerisches Postamt“. Die ganze Pfalz und sogar ein Teil vom Saarland gehörte vor vielen Jahren zu Bayern. Genau gesagt 100 Jahre lang. Und das, obwohl es gar keine gemeinsame Grenze zu Bayern gab. Wer von der Pfalz nach Bayern wollte, musste damals erst durch Baden reisen. Angefangen hatte es 1816. Damals war die Gegend von Speyer bis Zweibrücken und Pirmasens im Besitz von Österreich. Vor der Bayernzeit hatte die Herrschaft über die Region gelegentlich gewechselt. Lange war es hessisch, weshalb auch der hessische Löwe auf dem Alten Rathaus prangt. Dann französisch für 26 Jahre und anschließend ein ganzes Jahr lang österreichisch. Die Österreicher traten die Pfalz an den bayerischen König ab und bekamen dafür unter anderem Salzburg. Bis 1918 war die Pfalz dann bayerisch. In Pirmasens gab es bayerische Regimenter und eben auch ein „Königlich Bayerisches Postamt“. Der bayerische König hatte sich mit der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben sogar einen repräsentativen Sommersitz erbauen lassen. Weil es in der Pfalz vielleicht im Sommer schöner war als in Bayern. 1918 war Schluss mit der Bayernzeit. Die Pfalz kam unter die Verwaltung der Franzosen. Die heute noch als „Saarpfalz“ bezeichnete Region um Homburg wurde aus der Pfalz ans Saarland angegliedert.

Nils berichtet: Eine Führung von Kindern für Kinder

Vor einiger Zeit hatte der Ludwigshafener Kunstverein die Idee, Führungen von Kindern für Kinder anzubieten. Eine tolle Idee, wie ich finde! Am Sonntag, 16. Dezember, 15 Uhr, sind es die zwölfjährige Nina und die 13-jährige Ilona, die anderen Kindern die Ausstellung „Considering Finland“ im Obergeschoss des Bürgermeister-Reichert-Hauses zeigen und ihnen erklären, warum sie welche Fotografie zu ihrem Lieblingswerk erklärt haben. Eingeladen sind Kinder ab sechs Jahren, der Eintritt kostet nichts.

Nils berichtet: Wie Engel Gloria in die Krippe purzelte

Engel Excelsior muss seine ganze Autorität aufbieten, um aus dem himmlischen Off heraus den Weihnachtsengel Gloria zu wecken, der die Vorbereitungen fürs Christfest verpennt hat. Einen turbulenten Anfang nimmt das Musiktheater-Stück, das Beatrice Hutter für den Club Ebene Eins in Schifferstadt auf die Bühne gebracht hat.

Zur Erde heruntergedüst, landet Gloria unsanft in einem schmuddeligen Verhau und damit in ihrer Aufgabe. Aus Gerümpel soll sie eine Krippe bauen mit allem, was dazu gehört: Heilige Familie und Drei Könige mit Stern, Ochs und Esel. Geräusche und Musik erzeugen knisternde Spannung. Die gebürtige Schweizerin, die das Stück mit Slapstick-Einlagen garniert, trifft immer den richtigen Ton: mit ihren Weihnachtsliedern auf Geige und Flöte gespielt und im Scherzen mit dem Publikum. Das geht mit, lacht, singt, tanzt, klatscht, die Kinder jubeln, protestieren, geben Rat und Hilfe. So findet die Geschichte noch ein glückliches Ende. Rings um die Jesus-Puppe postieren sich Kinder als lebende Krippe. Hutters Botschaft ist angekommen: Weihnachten feiert das Leben.

Nils erklärt: Teilen ist viel besser

Jeder Deutsche wirft pro Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Das sagt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Eine ganz schöne Verschwendung. Teilen wäre doch viel besser. Was der eine zu viel hat, braucht der andere dringend. Manche haben sowieso nicht immer genug zum Essen im Kühlschrank. Schließlich ist jedes fünfte Kind in Deutschland arm. Auch in Speyer. Teilen geht aber auch ohne den Schrank in Speyer-West leicht. Alle Kinder mögen Gummibärchen und Schokolade. Auch die, deren Eltern sich das nicht leisten können. Wer Süßes mit anderen teilt, lebt gesünder und ist sozial. Nicht nur zur Weihnachtszeit …

Nils erklärt: Provenienzforscher sind Kunst-Detektive

Hast du im Museum schon einmal ein Gemälde gesehen? Solche Bilder, die berühmte Künstler malten, sind oft ganz schön alt. Deshalb weiß man häufig nicht so genau, wem sie gehört haben, bevor sie ins Museum kamen. Um das herauszufinden, gibt es sogenannte Provenienzforscher. Provenienz, das heißt Herkunft. Diese Menschen wollen also wissen, wo ein Bild oder andere Kunstwerke herkommen.

Das ist besonders wichtig, wenn ein Gemälde schon einmal geklaut und an jemand anderen weiterverkauft wurde. Wie richtige Detektive können die Provenienzforscher mit ihrer Arbeit herausbekommen, wer der richtige Besitzer eines gestohlenen Bildes ist, damit er es wiederbekommt. Dafür schauen sie sich die Gemälde genau an. Vielleicht steht auf der Rückseite ja ein Hinweis? Auch in alten Briefen oder Notizen können sich Hinweise verstecken.

Die Forscher können auch weiterhelfen, wenn jemand herausfinden möchte, ob ein Bild von einem echten Künstler gemalt wurde oder ob es nur nachgemacht ist. Das ist also eine ganz schön spannende Sache.

Nils berichtet: Mülleimer-Wunsch am Himmelstelefon

„Ich wünsche mir eine Nerf, das ist eine Pistole, mit der man Darts schießen kann. Als Zweites möchte ich gerne ein Kuscheltier haben und als Drittes eine Playmobil-Schule sowie von Lego die Polizeistation“, sagte der siebenjährige Paul. Nika (9) hofft auf eine Renndrohne als Geschenk. Auch Nilo (7) wünscht sich eine Drohne, zudem das Lichtschwert von Darth Vader in rot. Luca (5) möchte gerne einen Drachen von Lego haben.

Tobias (7) hofft, die Spielkonsole Nintendo 2DS XL unter dem Weihnachtsbaum zu finden. „Ich wünsche mir ein blaues Rennauto mit Fernbedienung. Außerdem möchte ich gerne den Gekko von PJ Masks haben“, verriet der dreijährige Henry der Sekretärin des Christkinds. Benett (5) hätte gern den Mack-Truck von Lego, Finn (6) würde sich über die Flugplatz-Feuerwehr von Playmobil unter dem Weihnachtsbaum freuen. Die vierjährige Mia wünscht sich ein Einhorn zum Kuscheln und den Pferdehof von Playmobil. Sophia möchte gerne ein neues Fahrrad, einen Schminkkasten und ein Handy haben. Romy (4) hofft auf eine Puppe, die singen kann, und auf einen Reiterhof, ihr Papa Axel (43) auf einen schönen Heiligabend.

Silias (10) großer Wunsch zum Fest sind Ohrringe, Joell (7) wünscht sich eine Kugelbahn von Crazy Trucks, die Konsole Nintendo Switch und einen NP-Truck von Lidl. Hannes (7) möchte etwas von Lego Chucky haben. Nenna hofft auf Rollschuhe, Knieschoner sowie einen Mülleimer für ihr Zimmer, damit sie besser aufräumen kann.

Himmelstelefon

Montag bis Freitag, 15 bis 17 Uhr, blaue Telefonzelle auf dem Weihnachtsmarkt.

Nils erklärt: Gaia ist die Urmutter der Erde

Gaia ist eine Figur aus der griechischen Götterwelt. Die Vorstellung, dass über den Menschen viele verschiedene Götter herrschen, die ähnliche Eigenschaften wie die Menschen haben, ist uralt – deutlich älter als das Christentum.

Damals stellten sich die Menschen vor, dass Götter oder Göttinnen für bestimmte Eigenschaften oder Handlungen verantwortlich sind, oder bestimmte Funktionen haben und in der Götterrangfolge eine bestimmte Position einnehmen. So sahen die Menschen etwa in den Blitzen des Gewitters den Zorn, den der Göttervater Zeus auf sie entlädt. Die Vorstellung war, dass der höchste männliche Gott Blitze auf die Erde schleudert, wenn die Menschen sein Missfallen erregt haben.

Gaia ist die Erdmutter, die Verkörperung der Erde – und mit ihr der Fruchtbarkeit, denn die Erde ernährt die Menschen. In bildlichen Darstellungen entsteigt sie oft der Erde, ihrem Element.