Nils fragt: Wie war das mit Bambi?

Neulich war ich mit meinen Geschwistern Nals und Nessy mal wieder bei Oma Nagute und Opa Nörgel zu Besuch. Nessy wollte unbedingt den Film Bambi im Fernsehen anschauen. Als es sich alle auf der Bibercouch bequem gemacht hatten, ging der Film auch schon los. Keine zehn Minuten später begann Opa Nörgel zu meckern: „Wie kann denn Bambis Mutter ein Reh, aber sein Vater ein Hirsch sein? Das geht ja gar nicht! So ein Schwachsinn!“ Nach dem Filmende habe ich mich gefragt, ob Opa Recht hat oder ob er einfach nur mal wieder vor sich hin geflucht hat. Um das herauszufinden, besuchte ich mit Nals und Nessy den Förster Siegfried Weiter vom Forstamt Haardt in Landau. Er konnte mir meine Frage beantworten: Es kann natürlich nicht sein, dass ein Hirsch und ein Reh die Eltern von Bambi sind. Ein Reh ist viel kleiner, und es könnte mit dem Kopf unter einer Türklinke durchgehen. Zudem wiegt es nur ungefähr 15 Kilogramm, lebt im Wald und auf dem Feld.

Der Hirsch ist viel größer und schwerer als das kleine Reh und lebt nur im Wald. Korrekt heißt es eigentlich Rothirsch, aber das „Rot“ wird auch gerne mal weggelassen. Ursprünglich hat der Rothirsch auf freien Flächen gelebt. „Der Mensch hat die Tiere quasi zu Waldbewohnern gemacht“, erzählt Siegfried Weiter. „Dann hatte Opa Nörgel ja Recht!“, ruft Nals. Und ja, tatsächlich, Opa lag richtig: Es ist gar nicht möglich, dass der Rothirsch und das Reh Nachwuchs bekommen.

Nils erklärt: Die Schnaken und die Kabs

Bist Du in einem Verein zum Musik machen oder zum Fußballspielen? Nichts anderes ist die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage – kurz Kabs genannt. Nur dass es dort nicht um Sport oder Musik geht, sondern um die Bekämpfung von Stechmücken. Die Schnaken leben gerne in der Nähe von Gewässern, weil sie dort ihre Eier ablegen können. In der Nähe des Rheins gab es deshalb früher im Sommer sehr viele Stechmücken. Für die Menschen war das ganz schön lästig. Sie konnten zum Teil kaum noch vor die Tür gehen, ohne gestochen zu werden. Vor mehr als 40 Jahren haben die Menschen in unserer Gegend deshalb beschlossen, etwas gegen Schnaken zu unternehmen und die Kabs gegründet. Mit Hilfe eines bestimmten Bakteriums versuchen sie, die Larven der Mücken abzutöten. Der Wirkstoff wird mit dem Hubschrauber oder per Hand dort verteilt, wo die Schnaken ihre Eier legen.

Nils erklärt: Bei SAP arbeiten auch viele Pfälzer

Computer (Hardware) und dafür entwickelte Programme (Software) ermöglichen es Firmen und Institutionen heutzutage, sich blitzschnell einen Überblick über Auftragsbestand, Finanzlage oder Vorräte zu verschaffen. Als Vorreiter beim Entwickeln von betriebswirtschaftlichen Computerprogrammen gilt die Walldorfer SAP. Vor bald 47 Jahren startete die Firma. SAP war die Abkürzung für System-Analyse und Programmentwicklung, dann für Systeme, Anwendungen, Produkte in der Datenverarbeitung. Mitbegründer Hasso Plattner, gerade 75 Jahre alt geworden, ist noch heute aktiv, und zwar als Aufsichtsratsvorsitzender des Konzerns. Inzwischen hat die SAP SE als europäische Aktiengesellschaft 425.000 Kunden in über 180 Ländern sowie rund 96.500 Mitarbeiter weltweit, darunter etwa 21.000 in Deutschland und schätzungsweise 15.000 in Walldorf und St. Leon-Rot in Nordbaden. Viele der am Stammsitz arbeitenden Mitarbeiter wohnen in der Pfalz. Weltweit sind in der Belegschaft über 140 Nationalitäten vertreten. Rund sieben von zehn Mitarbeitern sind gleichzeitig SAP-Aktionäre, besitzen also Aktien des Unternehmens, das an den Börsen in Frankfurt und New York notiert ist.

Nils fragt: Warum benutzen wir zum Zähneputzen Zahnpasta?

Mehrmals am Tag putzen wir unsere Zähne, damit sie nicht kaputt gehen. Warum aber benutzen wir dafür extra Zahnpasta? Mit Zahnpasta können wir unsere Zähne viel gründlicher reinigen. Nur mit Wasser geputzt, würden unsere Zähne nie so sauber werden. In der Zahnpasta sind sogenannte Putzkörper. Die können wir uns wie kleine Sandkörner vorstellen. Wenn diese Putzkörperchen an unseren Zähnen scheuern, rubbeln sie Essensreste und Bakterien weg. Zahnpasten enthalten zudem eine Art Seife. Die macht, dass die Zahncreme in unserem Mund schäumt. Der Schaum bindet dann den Schmutz. Er hält ihn sozusagen fest. Wenn wir den Schaum dann ausspucken, sind wir auch den Schmutz los.

Ein wichtiger Bestandteil von Zahncreme ist auch das Fluorid. Das ist wichtig für unsere Knochen und Zähne. Im Mund verbindet es sich mit dem Zahnschmelz und macht ihn weniger anfällig für Karies. Dann bekommen unsere Zähne nicht so schnell Löcher. Fluorid nehmen wir zwar auch über unsere Nahrung auf. Allerdings verteilt es sich dann im ganzen Körper. Nur ein kleiner Teil kommt dabei tatsächlich an die Zähne. Deswegen ist es besser, wenn wir das Fluorid mit der Zahnpasta direkt dorthin bringen, wo wir es brauchen. Kinder sollten jedoch weniger Fluorid in ihrer Zahncreme haben als Erwachsene. Deswegen gibt es extra Pasten für sie. Ab zwölf Jahren sollte ein Kind dann die gleiche Zahnpasta benutzen wie Mama und Papa.

Nils erklärt: Was ist ein Quintett?

Duo/Duett, Trio, Quartett, Quintett. Wenn ihr euch Artikel auf der Kulturseite durchlest oder Konzerte besucht, stolpert ihr sicher öfter über diese Begriffe. Sie bezeichnen jedes Mal die Anzahl der auftretenden Künstler. Bei einem Duo stehen also zwei Leute auf der Bühne, bei einem Trio drei, und so weiter. Das Wort Quartett ist euch sicherlich auch von dem berühmten Kartenspiel bekannt. Es geht darum, vier passende Karten zu sammeln. Das lateinische Wort für vier(ter), „quartus“ gab dem Quartett so seinen Namen und bezeichnet ebenso eine vierköpfige Künstlergruppe. Wenn ihr richtig gezählt habt, wisst ihr jetzt, dass bei einem Quintett (von lateinisch „quintus“, das bedeutet „fünfter“) fünf Musiker auf der Bühne stehen.

Ein berühmtes Quintett ist das Forellenquintett von Franz Schubert. Schubert hatte zuvor bereits ein Lied namens „Die Forelle“ komponiert und dieses in seinem Quintett aufgegriffen. So entstand der ungewöhnliche Name für das Musikstück, das sehr fröhlich klingt. Dabei soll Schubert für sein Lied ein eher düsteres Gedicht vertont haben, in dem es darum geht, dass eine Forelle zuerst entwischt, aber am Ende doch gefangen wird. Geschrieben hat es ein Mann namens Christian Friedrich Daniel Schubart. In seinem Quintett hat Schubert aber diesen traurigen Teil einfach weggelassen und die Forelle quasi befreit. Vielleicht war gerade dies das Geheimnis, warum das Stück solch ein großer Erfolg wurde und noch heute oft gespielt wird. Übrigens geht es nach Quintett noch weiter mit Sextett, Septett, Oktett, Nonett und Dezett. Wenn sich immer mehr Musiker treffen, um gemeinsam Musik zu machen, kann man aber irgendwann getrost von einem Orchester reden.

Seite 6

Nils fragt: Was ist das Kindergeld?

Hast du in diesem Winter eine neue warme Jacke oder neue warme Schuhe bekommen? Dann haben das natürlich deine Eltern bezahlt. Sie bezahlen noch viel mehr für dich: das Essen und Trinken und die Schulsachen beispielsweise. Eine größere Wohnung und ein größeres Auto brauchen Familien mit Kindern auch, verglichen mit Erwachsenen ohne Kinder. Und ein Urlaub mit Kindern ist teurer als ein Urlaub ohne Kinder. Aus all diesen Gründen gibt es das Kindergeld. Das ist Geld, das der Staat an alle Eltern mit Kindern bis 18 Jahren zahlt – und hat mit deinem Taschengeld nichts zu tun. Beispielsweise erhält eine Familie mit zwei Kindern derzeit 388 Euro Kindergeld im Monat. Zum 1. Juli wird das Kindergeld erhöht, und zwar pro Kind um 10 Euro im Monat. Auch wenn das nicht besonders viel ist, freuen sich deine Eltern bestimmt schon darauf. So wie du dich freust, wenn dein Taschengeld etwas erhöht wird.

Nils berichtet: Die Geschichte von Varenka

Die Schauspieler der Theater-AG der Georgensschule üben jede Woche fleißig ihre Texte und Auftritte. Sie führen nämlich von Mittwoch, 13. Februar, bis Freitag, 15. Februar, gemeinsam mit Schülern der Schlossschule das Singspiel „Varenka“ auf. Die Georgensschule ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung, die Schlossschule hat den Förderschwerpunkt Lernen.

In der russischen Legende, die sie aufführen, geht es um die Witwe Varenka, die vor langer Zeit in den Wäldern Russlands lebte und unterschiedlichen Menschen und Tieren in Not geholfen hat. Diese flüchteten vor dem Krieg und den nahenden Soldaten und Kanonenschüssen. Varenka nimmt sie in ihr Haus auf und gibt ihnen zu essen. Jeden Tag kommen die Soldaten näher, doch Varenka weigert sich, ihr Zuhause zu verlassen, da sie den Geflüchteten weiter Schutz bieten will. Schließlich geschieht doch noch ein Wunder. Die Geschichte handelt von Menschlichkeit und Mut in Zeiten von Krieg und Vertreibung. Die Handlung ist im Vergleich zu Ereignissen in der heutigen Zeit wieder besonders aktuell, da seit einigen Jahren (vor allem in 2015 und 2016) auch nach Europa und Deutschland viele Flüchtlinge kommen, um vor dem Krieg in ihren Heimatländern zu flüchten. Vielleicht habt ihr ja selbst eine solche Situation erlebt oder Freunde oder Klassenkameraden von euch? So geht es jedenfalls einigen der Schüler, die das Stück „Varenka“ aufführen.

Die Begleitung der Lieder auf verschiedenen Instrumenten (Xylophone, Metallophone, Glockenspiel, Trommeln, Hölzer und Schellen) wird auch von den Schülern übernommen. Die Kostüme für den großen Abend werden von der Märchenbühne Haßloch ausgeliehen.

Nils erklärt: Zum Arzt mit Plastikkärtchen

Wer zum Arzt geht, legt dem Personal am Eingang meist ein kleines, dünnes Plastikkärtchen hin. Das ist die Gesundheitskarte. Alle Personen, die einer gesetzlichen Krankenkasse angehören, müssen diese Karte besitzen und sie in der Arzt- oder Zahnarztpraxis vorlegen. Sie ist ihr Ausweis dafür, dass sie krankenversichert sind. In einem Chip auf dieser Karte sind wichtige Daten des Versicherten elektronisch gespeichert: etwa Name, Adresse und Geburtsdatum des Inhabers, sowie der Name der Kasse. Der Arzt weiß dann, welche Krankenkasse ihm die Behandlung des Patienten bezahlt. Damit sich kein Fremder mit einer gestohlenen oder gefundenen Karte unbefugt behandeln lassen kann, ist ein Foto des Versicherten aufgedruckt. Auch Kinder bekommen eine Gesundheitskarte, ab dem 15. Geburtstag ebenfalls mit einem Foto.

Nils erklärt: Woher Abbvie kommt

In Ludwigshafen werden seit über 130 Jahren neue Medikamente entwickelt. Heute hat in der Stadt am Rhein ein großes Unternehmen aus Amerika einen Standort, an dem 1900 Mitarbeiter Medikamente herstellen und erforschen. Das Unternehmen heißt Abbvie. Auf dem gleichen Gelände haben im Jahr 1886 in ihrem eigenen Wohnhaus die Brüder Albert und Hans Knoll das Unternehmen Knoll & Co gegründet. Ihr damaliges Wohnhaus steht bis heute auf dem Firmengelände von Abbvie. Knoll hatte zuerst viel Erfolg mit einem Hustenmedikament und wuchs immer weiter.

1975 hat dann der große Ludwigshafener Chemiekonzern BASF die Firma Knoll gekauft. 2001 hat das amerikanische Unternehmen Abbott Knoll übernommen und eingegliedert. 2013 wurde Abbott in zwei Firmen aufgespalten. Die eine heißt weiter Abbott. Für die andere hat man einen Kunstnamen erfunden: Abbvie. Der setzt sich zusammen aus dem Anfang von Abbott und am Ende kommt vie. Das leitet sich vom lateinischen Wort vita ab und bedeutet Leben.

Nils erklärt: Zuhören mitten in der Stadt

Sicher kennt ihr den Bahnhof Ludwigshafen-Mitte. Viele Menschen steigen dort in Züge, rennen eilig zum Bahnsteig. Es ist nicht besonders gemütlich. Genau deshalb war dort der „Lichtpunkt“. Ausgedacht hat ihn sich die katholische Kirche als Seelsorge-Angebot. Seelsorger hören Menschen zu, denen es nicht gut geht und sprechen mit ihnen darüber. Denn das alleine kann oft schon helfen, damit es einem besser geht. An so einem Bahnhof sind viele Menschen, von denen einige große oder auch ganz kleine Sorgen haben. Genau der richtige Ort also, um zuzuhören.